Studia Islandica - 01.06.1989, Blaðsíða 19
17
Untersuchung aber von gröBter Bedeutung ist, soll sie etwas
náher besprochen werden.
Das Manuskript selbst (48 Bl. 19,5 x 30 cm) ist gut erhalten,
der Einband (Pergament iiber Pappe, 17. Jh.) jedoch leicht
beschádigt. Die beiden ersten Seiten enthalten eine Wid-
mung Kirchmanns an Diplomaten und Beamte des Königs
Christian IV., die an den Lribecker Friedensverhandlungen
1629 teilnahmen. Die Handschrift wird also um diese Zeit an-
gefertigt worden sein. Die Tatsache, daB Christian Friis in der
Widmung an erster Stelle genannt wird, stiitzt nebst ebener-
wáhnten Angaben im wesentlichen die obige These B. C.
Kirchmanns und Gertz’ iiber die Herkunft der S. Genannte
These wird auch noch dadurch erhártet, daG L nur Theodori-
cus’ Werk enthált, was darauf hinweist, daB Kirchmann die
Norwegische Königsgeschichte und Jerusalemsfahrt der Dá-
nen ursprunglich getrennt abgeschrieben hat. Er selbst
spricht in seinem Brief an Friis vom 18. Mai 1629 von „duos li-
bellos“.15 Dies paBt gut zu Stephanius’ Worten in seinem
Brief an J. Kirchmann vom 27. Januar 1642:
/.../communicavit mecum nuper amicorum quidam binos manuscriptos
tractatus, quorum alter Anonymi erat de itinere a Danis nonnullis Hierosoly-
mam suscepto, cujus initium tale/—/Alter vero codex complectitur historiam
Theodorici monachi de antiquitate regum Norvagiensium, quæ sic incipit./.. ,/16
Hier zeigt sich, daB es sich bei der Vorlage von S nicht um
eine, sondern zwei Handschriften gehandelt hat,17 entgegen
der Meinung Storms, welcher sagt: „I begge de tabte Haand-
skrifter var „Theodrici monachi hist. de ant. reg. Norw.“ for-
bundet med den danske „profectio Danorum in Hierosoly-
mam“/.. ,/“18 Es spricht demnach nichts Entscheidendes dage-
gen, daB Stephanius statt einer in Dánemark neugefundenen
Handschrift eine frúhe Abschrift J. Kirchmanns in Hánden
hatte.
Paul Lehmann hat das Manuskript L mit dem Text von
Storms Ausgabe verglichen und davon abweichende Lesarten
2