Studia Islandica - 01.06.1989, Blaðsíða 193
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mentum de modo et arte dictandi et versificandi, II. 2.1, 30-44; Hg. E.
Faral: Lesartspoétiques ..., S. 271,277-280. E.R. Curtius: Europaische
Literatur..., S. 481-487. G. Ueding: EinfiihrungindieRhetorik,S.211-
212. P. Klopsch: Einfiihrung in die Dichtungslehren ..., S. 79. Uber die
„brevitas“ als Topos siehe spáter in diesem Kapitel.
102. Vgl. einerseits Clovers ÁuSerungen (vor allem ihre Ubersetzung von
Galfredus’ Definition), The Medieval Saga, S. 50-51 und andrerseits S.
155-156. Eine genauere Beschreibung der Digression findet man bei
Galfredus auSerdem in „Documentum de modo et arte dictandi et versi-
ficandi“, II.2.18-21; Hg. E. Faral: Les arts poétiques ... , S. 274-275.
103. H.J. Witzel, Der geographische Exkurs in den lateinischen Geschichts-
quellen des Mittelalters, meint (S.37f.,42), daB Galfredus (Anfang des
13. Jahrhunderts!) eigene Wege gehe, wenn er eine Zweiteilung der Ab-
schweifung lehre, und daS niemand seiner Idee gefolgt sei. Ferner sagt er
(S.38-39): „Wie aber kam Galfred zu seiner erstgenannten Auffassung
von der Digression [ad aliam partem materiae] /.../Die Antike kannte
sie nicht. Die Antwort lautet: Galfred ubertrug die Lehre vom ordo arti-
ficialis, die in Antike und Mittelalter unter der dispositio behandelt wird
/... /auf die Digression; auf diese Beziehung hat man bisher noch nicht
aufmerksam gemacht, obwohl sie naheliegt. Unter dem ordo artificialis
versteht man die Nichteinhaltung bezw. Unterbrechung des mit der Ma-
terie gegebenen natúrlichen, d.h. in der Geschichtschreibung chronolo-
gischen Zusammenhanges in der Reihenfolge der Erzáhlung. Besonders
die Historiker des 12. Jahrhunderts erörterten/... /lebhaft die Frage, ob
man die fúr die Geschichte von selbst gegebene chronologische Anord-
nung des Stoffes (ordo naturalis) einhalten oder sie zugunsten einer
sachlichen Gliederung (ordo artificialis) aufgeben solle.“
104. C.J. Clover: The Medieval Saga, S. 156. In diesem Zusammenhang wáre
ganz allgemein zu úberlegen, ob Passagen in unrichtiger Reihenfolge
von einem strukturellen Prinzip oder neuer Quellenvorlage des Autors
herrúhren. Siehe auBerdem D. Hofmanns Kritik an Clovers Methoden
in „Die Saga ...“, S. 134-140.
105. Zu den Topoi im allgemeinen siehe Anmerkung 67. Bezúglich verschie-
dener Topoi inTheodoricus’Text vgl. z.B. J.S.Th. Hanssen: „Theodori-
cus ...“, S. 71-78.
106. Siehe auch G. Simon: „Untersuchungen zur Topik ...“. Archiv fúr Di-
plomatik4, S. 53,60unten. B. Naumann: „Vorstudien...“, S. 31-32. H.
Beumann: „Methodenfragen der mittelalterlichen Geschichtsschrei-
bung“,S. 7. DaE.R. Curtius(EuropáischeLiteratur...)sehrdazuneigt,
Topoi als Klischees zu betrachten, stöBt er bei vielen Forschern auf Kri-
tik, u.a. bei L. Bornscheuer (Topik, S. 138-149), der betont, ein Topos
könne entweder echt argumentatorisch oder amplifikatorisch oder funk-
tionslos sein.
107. E. Norden: Die antike Kunstprosa.il, S. 595 unten. E.R. Curtius: Euro-
páische Literatur ... , S. 91-92,411-416. J.S.Th. Hanssen: „Theodoricus
...“, S. 71. G. Simon: „Untersuchungen zur Topik ...“. Archiv fúr Di-
plomatik 4, S. 108 f. L. Arbusow: Colores rhetorici, S. 104 ff.