Studia Islandica - 01.06.1989, Blaðsíða 190
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Witzel (Der geographische Exkurs in den lateinischen Geschichtsquel-
len des Mittelalters, S.148): „Vielfach verzichten die Autoren auf eine
ausgewogene kompositorische Technik und legen den Exkurs einfach
dann ein, wenn sie sich durch die Erwáhnung eines Stichwortes dazu an-
geregt fiihlen [Assoziationsprinzip].“ Zum Problem der islándischen Sa-
gas und „þættir" siehez.B. T. Danielsson (Om den islándskasláktsagans
uppbyggnad, Hinterdeckel des Einbandes): „/... /intressetförepisoden,
det enskilda förloppet ofta ár större án intresset för helheter. Det viktiga
tycks vara stoffet, inte konstruktionen.“ Beziiglich der Exkurse Theodo-
ricus’ siehe náher das Kapitel iiber seinen Stil.
69. Siehe dazu M. Schulz: Die Lehre ..., S. 98-134. H. Lausberg: Handbuch
... I, S. 245-247. L. Arbusow: Colores rhetorici, S. 34. G. Ueding: Ein-
fúhrung in die Rhetorik, S. 207-208. N.F. Partner: Serious Entertain-
ments. The Writingof History inTwelfth-Century England, S. 194. Uber
die literarische Form im 12. Jahrhundert siehe dort z.B. S. 201-205.
70. MHN, S. 3.
71. Vgl. J.S.Th. Hanssen: „Observations ...“, S. 178. Uberdie Ich-Formim
mundlichen Erzáhlstil siehe D. Hofmann: „Die Sagaalsmittelalterliches
Kunstwerk“, S. 134-140.
72. MHN, S. 34. Zum Ausruf (exclamatio) als rhetorischem Stilmittel siehe
H. Lausberg: Handbuch ... I, S. 399. L. Arbusow: Colores rhetorici, S.
24 f., 48 f. G. Ueding: Einfuhrung in die Rhetorik, S. 93, 256.
73. MHN, S. 51. In seiner Untersuchung iiber die Wirkung „Augustinischer
Ideen“ im Mittelalter sagt E. Bernheim z.B. folgendes (Mittelalterliche
Zeitanschauungen ... , S.42): „Ferner ist Ruhmsucht, Cupiditas oder Li-
bido gloriandi oder Jactantia, Amor laudis, der unfrommen Herrschaft
eigen [Satanas ist ihr Haupt]/... /In scharfen Antithesen fúhrt Augusti-
nus aus, wie die Weltburger nach dem eitlen Ruhm und Beifall der Men-
schen streben/... /wáhrend die Gottesbúrger ihre Befriedigung in dem
Ruhm bei Gott suchen/... /“ Cupiditas und ambitio der Fúrsten sind nach
Theodoricus’ Ansicht schuld an allem Unglúck der norwegischen Ge-
schichte; vgl. Th. Damsgaard Olsen: „Kongekrðniker og kongesagaer“,
S. 51, und P. Schach: Icelandic Sagas, S. 72.
74. MHN, S. 37.
75. MHN, S. 13. Siehe noch weitere Beispiele S. 1123-127, 2312, 4017'21, 4619,
612. Zur Intervention des Autors (vox poetae) siehe z.B. L. Arbusow:
Colores rhetorici, S. 50. Zur Subjektivitát der Darstellung álterer islán-
discher Geschichtswerke siehe z.B. L. Holm-Olsen: „Forfatterinnslag i
Odd munks saga om Olav Tryggvason", S. 79-90.
76. Vgl. „Audite hæc/.. ./Videte/... /Animadvertite/... /“, MHN, S. 40. Da-
zu sagt E. Skard („Kirchliche Olavustradition bei Theodricus Mo-
nachus“, S. 124-125): „In einer historischen Darstellung ist eine solche
Apostrophe sehr wenig angebracht; schlecht stimmt auch dieser Ausruf
mit dem Stil unseres Autors. In einer Heiligenvita paBt er aber ausge-
zeichnet/... /“ Hier darf daran erinnert werden, daB Anreden an die Le-
ser- oder Zuhörerschaft nicht nur oft in Heiligenlegenden, sondern auch
anderen literarischen Gattungen erscheinen; vgl. u.a. L. Arbusow: Co-
Iores rhetorici, S. 48 f., 102. Siehe auch E. Auerbach: Literatursprache