Studia Islandica - 01.06.1989, Blaðsíða 103
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polation sein soll.288 Das einzige Argument, das Storm hierfur
geltend macht (vgl. obiges Zitat), ist widerlegbar, denn kurz
vor dieser Wendung in Abschnitt (C) ist ebenfalls die Rede
von Óláfr Haraldssons Tod (vgl. „qui postea devotus Christi
martyr factus est“). Theodoricus láBt hier die Frage, wo Óláfr
getauft wurde, offen.289 Dagegen stehe fest (,,constat“), daB
er bei seinem Mártyrertod in „vorgeriickterem Alter“ gewe-
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sen sei.
Zweitens ist ungewiB, wer die „illi“ sind; nirgends in Kapi-
tel XIII werden Islánder genannt, auch nicht beziiglich der
dreierlei Berichte iiber Óláfs Taufe (vgl. „quosdam/.. ,/alii
/.. ./Historia Normannorum").291
Drittens interpretiert Storm die Partikel „quam“ (vgl. Pas-
sus C) falsch, indem er sie als Komparativ der Ungleichheit
betrachtet (vgl. „end“ = als) anstatt als Komparativ der
Gleichheit (= wie).292 Unverstándlich ist ebenfalls, was fiir
ein lateinisches Wort Storm mit „ellers“ iibersetzt (vgl. Zitat
285); dies spielt jedoch, wie das Vorhergehende, eine wichti-
ge Rolle bei seiner Interpretation. Unbegreiflich ist ferner,
wie der Ausdruck „som Tidsregning“ aus dem lateinischen
Text hervorgezaubert wird. Der Sinn des betreffenden Satzes
ist also durch Storms Ubersetzung völlig verdreht worden.
Kein Forscher scheint diese Inkonsequenz bemerkt zu ha-
ben, die auBerdem den ganzen Zusammenhang in Kapitel
XIII verwirrt. Es ist deshalb nicht erstaunlich, daB auch ande-
re Ausdriicke in Abschnitt (C) umstritten sind, wie gleich ge-
zeigt werden soll. Erwáhnenswert ist noch, daB ein islándi-
scher Gelehrter, Jón Þorkelsson, ein Vierteljahrhundert vor
Storm die oben besprochene Textstelle richtig iibersetzt hat,
wenngleich seine Interpretation der Worte „illa terra“ = „í
því landi“ = „Noregr“ zweifelhaft ist.293
Die Bedeutung von „illa terra“ (vgl. Passus C) ist ein Pro-
blem, das den Forschern viel Kopfzerbrechen bereitet hat.
Die Formulierung „ubi nullus antiquitatum unquam scriptor
fuerit" (vgl. Abschnitt C) hat ebenfalls Aufmerksamkeit er-
regt, und jeder hat seine Meinung dariiber. Die Mehrheit der
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