Studia Islandica - 01.06.1989, Blaðsíða 170
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drottningu j æitt ferlliga diuft fen. for þar sem von er at illth upphaf fek illan
enda./.. ./Lyktazst þar nu frasognn grimlæiks ok glæpa Gunnhilldar konunga-
modr.49
Wie aus obigem zu ersehen ist, haben alle drei Quellen im
wesentlichen nicht nur den gleichen Stoff, sondern auch eine
sehr áhnliche Ausdrucksweise, wobei Theodoricus’ Text und
die Flateyjarbók fast wörtliche Parallelen aufweisen,50 die das
Ágrip nicht hat, und umgekehrt Ágrips Text manchmal dem
des Theodoricus náher steht51 als der Flateyjarbók. Dieselbe
Erzáhlung von Gunnhilds Tod ist auch in der Handschrift AM
62 fol. (Óláfs saga Tryggvasonar en mestaj zu finden, wie
schon frúher erwáhnt wurde,52 und auBerdem in mehrfach ge-
ánderter und amplifizierter Fassung in der Jómsvíkinga saga
(AM 291, 4 to).53
Úber das Abhángigkeitsverháltnis der genannten Quellen
ist man geteilter Meinung. Die Ansicht J.Ph. Murrays, Sig-
urður Nordals und Bjarni Aðalbjarnarsons, der ubrigens die
Jómsvíkinga saga nicht berucksichtigt, wurde bereits in Kapi-
tel III uber Theodoricus’ EinfluB auf islándische Werke klar-
gelegt.54 Siegfried Beyschlag sagt u.a.: „Gunnhilds Tod gilt
als eines der klarsten Beweisstúcke fúr Agr.s Abhángigkeit
von Th. /—/ Sollte vor allem das Wortspiel ggmol giftisk
ggmlom konungi, das wie das Kernwort klingt, um das sich
die Erzáhlung kristallisiert hat, der Agr.-Verfasser als erster
aus Th.s Latein herausgeschliffen haben/.../? Zusammen mit
den Zusátzen und Kúrzungen des Agr.s meine ich eher, da8
man hier die Fassung habe, die Th. von seinen Gewáhrsleu-
ten in norröner Sprache gehört und nachgeschrieben hat.
Auch die Wendung: því sem margir segja (die gleichfalls bei
Th. fehlt) darf nicht úbersehen werden; der Agr.-Verfasser
hat die Geschichte von vielen erzáhlen hören, und nicht nur
einmal bei Th. gelesen/.. ,/“55
Wie Beyschlag hat auch Svend Ellehpj es unterlassen, die
Texte der Flateyjarbók, AM 62 fol. und Jómsvíkinga saga in
seine Untersuchung mit einzubeziehen, und glaubt, im Ge-
gensatz aber zu Beyschlag, Theodoricus’ Chronik sei die Vor-