Studia Islandica - 01.06.1989, Blaðsíða 41

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von Óláfr helgi. Hier káme ein rein praktischer Zweck in Fra-
ge, wie schon A. O. Johnsen bemerkt:
/.../ han [Theodoricus] driver en hoistemt propaganda for Olav den hellige,
noe som sikkert mátte vinne erkebiskopens fulle behag. Den stadig mer om-
siggripende Olavsdyrkelse var noe av det som mest styrket den norske kirken.
Oystein forstod ogsá i denne sin kirkepolitikk genialt á utnytte den prestisje
Olavsryet hadde skaffet erkesetet.142
Die panegyrische Absicht beeinfluGt die Auswahl der Fak-
ten und die Art der Darstellung ebenfalls weitgehend. In sei-
nem Lob iiber den König sagt Theodoricus u.a.: „/.../ vir iste
natus pæne in ultimis partibus aquilonis inter barbaros et in-
cultos. Videte quale sidus emicuerit /.. ,/“143 Metaphern áhnli-
cher Art hat Josef OBberger untersucht und stellt fest: „Die
Lichtmetaphorik ist mit der Tradition des antiken panegyri-
schen Stils verbunden. Sie ist daher im Epos und in der Lyrik
wie im prosaischen Panegyricus enthalten, d.h. in den Par-
tien, die dem Enkomion einer Person, seltener einer Sache
/.../ gewidmet sind.“144
Die Tugenden des heiligen Óláfr werden besonders hervor-
gehoben, und Theodoricus zitiert dabei, wie auch sonst oft,
die Bibel.145 Die Auslegung der „historia“ jedoch gemáG der
Heiligen Schrift hat ihre Erklárung im theologisch ausgerich-
teten Geschichtsdenken des Mittelalters, fur das die Ge-
schichte ihrem Sinne nach „Heilsgeschichte“ war. Hans-
Werner Goetz kommt zu folgendem Ergebnis:
Die Historiographie trug nicht nur das historische Wissen fiir die Bibelex-
egese, und besonders fiir die historische Auslegung, zusammen /.../ sie wurde
vielmehr selbst als Exegese verstanden. Ihre wissenschaftliche Qualitát lag
darin, daB mit dem Geschichtsbericht ein bestimmtes Verstándnis verbunden
war, das uber die Worte zu den Dingen und Fakten fiihrte.
/.../ Nicht zufállig hatten Eusebius von Cásarea und Hieronymus schon im
4. Jahrhundert biblische und profane Geschichte parallel setzen können und
mit ihren Chroniken einen gewaltigen EinfluB auf die mittelalterliche Ge-
schichtsschreibung ausgeiibt.146
Das Leben des Heiligen wird als beispielhaft und nachah-
menswert (imitatio) hingestellt, doch seine GröGe besteht -