Studia Islandica - 01.06.1989, Page 18

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kráftigte dagegen die bereits von B. C. Kirchmann geáufierte
Vermutung,9 daB Stephanius’ nun verlorene Vorlage nur eine
Abschrift J. Kirchmanns gewesen sei, die jener 1629 Chri-
stian Friis verehrt und die man dann in Friis’ Bibliothek ge-
funden hátte.
A. O. Johnsen und Vegard Skánland stimmen der Ansicht
Gertz’ zu.10 Astrid Salvesen dagegen glaubt noch - lange nach
Gertz’ Untersuchung - an eine zweite in Dánemark gefunde-
ne Handschrift und stutzt sich dabei auf die Ausgabe
Storms.11 Gertz’ Abhandlung scheint ihr demnach unbekannt
gewesen zu sein.
Seit Storms Edition sind noch zwei weitere wichtige Hand-
schriften - ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert - ans Licht ge-
kommen. Die eine (M) ist in Thotts Sammlung (Nr. 1541,
4 to) in der Königlichen Bibliothek in Kopenhagen aufbe-
wahrt12 und könnte das z. T. fiir den Druck vorbereitete Ma-
nuskript sein, das B. C. Kirchmann nach Amsterdam ge-
schickt hatte. Die Handschrift enthált - wie K - eine Wid-
mung an den dánischen Kronprinzen Friedrich IV. Der Text
des Theodoricus in M, welche verschiedene Schreiberhánde
aufweist, stammt zwar nicht von J. Kirchmanns Hand, ist
aber wohl nach einer von ihm angefertigten Kopie abge-
schrieben und spáter verbessert worden. Da M, bzw. deren
von K und Storms Ausgabe abweichende Lesarten fiir die
hier vorliegende Untersuchung keine sehr groBe Rolle spie-
len, wird auf eine genauere Beschreibung der Handschrift
verzichtet und statt dessen auf die Studien Gertz’ verwiesen.13
Die andere an den Tag gekommene Handschrift (L) ist eine
eigenhándige Abschrift J. Kirchmanns von dem nun verschol-
lenen Pergamentcodex. L enthált - im Gegensatz zu den an-
deren Manuskripten - nur Theodoricus’ Werk. 1936 entdeck-
te Paul Lehmann die Handschrift unter der Signatur Ms. lat.
fol. 356 in der Staatsbibliothek in Berlin, wo sie auch jetzt auf-
bewahrt ist.14 Da diese einzige Kopie von der Hand J. Kirch-
manns bisher wenig beachtet worden, in der vorliegenden