Studia Islandica - 01.06.1989, Page 21
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2. Autor
Von Theodoricus, dem Autor der Schrift Historia de anti-
quitate regum Norwagiensium, weiB man eigentlich nur we-
nig. Er wird nirgendwo anders erwáhnt als in genanntem
Werk, wo er sich am Anfang und Ende mit „monachus“ beti-
telt.24 Aus folgenden Beispielen kann man schlieBen, daB der
Verfasser Norweger war: quam nos materna lingua Vinn-
landiam vocamus (MHN, S. 24); insulas, quas nos Brennojar
vocamus (MHN, S. 46); Wandali, quos nos materna lingua
vocamus Windir (MHN, S. 48-49); lingua nostra (MHN, S.
26); quos nos Islendinga vocamus (MHN, S. 3); quos nos vul-
gato nomine Islendinga vocamus (MHN, S. 6); nostram gen-
tem (MHN, S. 67); propriæ gentis (MHN, S. 67); exercitus re-
gis nostri (MHN, S. 24); majorum nostrorum (MHN, S. 3);
antecessoribus nostris (MHN, S. 68); nostra regione (MHN,
S. 41). An einer Stelle jedoch mag man an Theodoricus’ Na-
tionalitát zweifeln, wenn er sagt: „/.../in superiore provincia,
quam Norwagienses Uplond vocant.“25 Vielleicht aber hat er
hier nur eine seiner (islándischen?) Quellen ausgeschrieben.
Schwierig ist die Frage, wer sich hinter dem Namen „Theo-
doricus monachus“ versteckt und sein Werk Erzbischof Ey-
steinn (1161-1188) dediziert:
Domino et patri suo, viro reverendissimo Augustino Nidrosiensi archiepi-
scopo Theodricus humilis peccator debitæ servitutis subjectionem et oratio-
num suffragia.26
Aus diesen Worten haben die meisten Forscher gefolgert,
daB Theodoricus allem Anschein nach Mönch im Kloster von
Niðarhólmr war.27 Ludvig Daae dagegen hat, wie auch ande-
re, Bedenken und meint: „/.../naar han [Theodoricusj siger,
at Nidarholms Kloster er beliggende „in insula quadam“, ty-
der dette Udtryk/.../neppe paa, at Forf. har levet og skrevet
der.“28 Ein solches Argument ist jedoch kaum ausschlagge-
bend. Man kann sich denken, daB Theodoricus sein Buch
nicht nur fiir Norweger geschrieben hat, die die örtlichen Ver-