Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 42
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EINLEITUNG
musste35. Dennoch glaube ich, die Untersuchung in dem angedeuteten
sachlichen Rahmen so objektiv wie moglich gestaltet zu haben.
Besondere Schwierigkeiten bietet die Formulierung von Fragen, die
von Laien schriftlich beantwortet werden mussen. Da abgesehen von
dem komplizierten und nicht ungefåhrlichen Weg der schriftlichen
Riickfrage keine Moglichkeit zu Kontrollfragen besteht, mussen die
Fragen so genau formuliert werden, dass Missverståndnisse moglichst
ausgeschlossen bleiben. Da aber das entsprechende schriftsprachliche
Wort tunlichst vermieden werden soli und anderseits wissenschaftliche
Definitionen von Sachen oder (zB. meteorologischen) Erscheinungen
dem Laien meist unverståndlich bleiben, suchte ich nach Moglichkeit
eine Form gemeinverståndlicher Umschreibung, die den Sinn der Frage
allen, auch den ’ungebildeten’ Gewåhrsleuten, ohne weiteres klar
machen und dabei doch Beeinflussung durch Schrift- und Fachsprache
moglichst ausschliessen solite36. Dieser Weg erwies sich vor allem fur
die Haustierterminologie, wo Sachen und Begriffe zu einem guten Teil
klar abgrenzbar sind, meist als gangbar und erfolgreich, doch konnte
er naturlich nicht in allen Fallen ohne weiteres beschritten werden,
sondern die Formulierungsmoglichkeiten mussten in jedem einzelnen
Fali sorgsam abgewogen werden. Vor allem musste in manchen Fallen
(wie etwa bei den verschiedenen Altersstufen) eine Formulierung ge-
funden werden, die Bestimmtheit und Eindeutigkeit mit einer gewissen
Anpassungsfåhigkeit an allfållige Wortfeldunterschiede verband37. Ganz
35. Dass mir fur die Gestaltung des Fragebogens zur Haustierterminologie vielfach das
Fragebuch des Sprachatlasses der deutschen Schweiz, in das mir Prof. Hotzen-
kocherle schon vor der Veroffentlichung grossziigig Einblick gewåhrte, mass-
gebend war, sei hier dankbar erwåhnt.
36. ZB. Liste I D 6: Kva heiter håret på hestehalsen? (isl. Hvad heitir hårid ofan å
hdlsinum ?), — E 12: Kva for ord nyt tar De om lydane som kyrne gjev frå seg, a) til
vanleg, b) Finst det i målføret serlege ord t.d. for serleg sterke lydar (når kua er
arg eller redd), — for oksen, — for veikare lydar {når kyrne lengtar etter mat el.
likn.), — el. andre (isl. Hvada ord {sagnord) notid pér um hljodin, sem nautgripir
gefa frå sér ? a) venjulega, — b) um hærri hijod {pegar skepnan er reid, oånægd eda
hrædd), — c) um lægri hljåd, — d) um hljod kålfa, — e) um tiltolulega låg, grimmd-
arleg hljod, sérstaklega hjå nautum), u.dgl.
37. Vgl. hiezu R. Hotzenkocherle, aaO. (Anm. 30), S. 31. Als Beispiel gebe ich
die Frage nach den Bezeichnungen des jungen Rindes auf der norwegischen Liste
wieder (E 4): Kva heiter dyret omlag frå fødselen til det er % e/fer 7 ur, kanskje
noko lenger: a) handyr, b) hodyr, eller båe saman, — Kva heiter dyret seinare og kor
lenge nyttar De ordet {frå V2 eller 1 til H/%,2 eller 3 år, til første kalvinga el. likn.):
a) handyr, b) hodyr, eller båe, — Nyttar De også andre ordfor visse alderssteg ? I så