Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 495
SPRACHRÅUME IM NORW.
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fn>vn oder bn (gegeniiber sonstigem mn; vgl. § 246); Bewahrung der
Konsonantenverbindungen mb, nd, Id (abgesehen von einem kleinen
Gebiet in Nordwest-Hord.); geschlossene Verbreitung von 1.PI.Pers.
Pron. Mit dem Westen zusammen gehen vor allem Yaldres, Hall.
(vgl. u.), auch Num. und oberes Tel., dagegen nur selten auch Gbd.,
zu bP): r-Schwund im PI. aller Substantivklassen (abgesehen von Nord-
Rog. und S-Hord.),
zu by): hv->kvvr->r-; bestimmte Form Dat.Pl. auf -o,-å (gegeniiber
osti. -om) \ l.Sg.Pers.Pron. e(g), æ(g) (gegeniiber osti. je, jæ usw.),
zu c): Fehlen des Gleichgewichtsgesetzes; Hauptton auf dem Adv.
in Verbalverbindungen vom Typus være méd, gå ut22; fallender Wort-
(und Satz)ton23; nur dentales / (in Nordnorwegen erst von Nordi.
Hamarøy an); rd>r (in Nordnorwegen von Salta an); bestimmte
Form Sg. von schw. Femininen auf -o, -å (mit einer weitern Unterbre-
chung vom åusseren Sogn bis Nfj.); Dem.Pron. dann, da(t); Mediopassiv
auf -st (nur mit kleiner Unterbrechung im åussern S-Tr.).
Gruppe a) besteht in Wortschatz, Lauten und Formen iiberwiegend
aus Novationen. Im Wortschatz sind dies das von Siiden, iiber Dane-
mark aus dem Ndd. eingefiihrte beist (Nr. 1) und die lokal westnorw.
Neuerungen Nr. 2/3,4/5,7,10-12,17, wåhrend es sich bei Nr. 6,13,14 und
wohl auch 8 um Riickzugsposten handelt. Anders verhålt es sich in den
Gruppen b und c: wåhrend sich Novationen und Relikte in Lauten und
Formen hier ungefåhr die Waage halten, zeigt der Wortschatz iiberwiegend
Reliktstellung: in Gruppe b) Nr. 18,24,26,28,32, jetzt auch 27 (faks),
eine alte westskand. Neuerung, die aber heute auf dem Riickzug ist,
ausserdem vielleicht Nr. 21-23 (neben den sicher als Novationen zu
beurteilenden Nr. 20,25, wozu wohl auch Nr. 31), in Gruppe c) Nr. 33,
35-38,40,43,44,46,49, wohl auch 39, wåhrend Nr. 47 (saud »weibliches
Schaf«) im Raume N-Møre - S-Tr. wenigstens voriibergehend von
tiksa, tikka zuriickgedrångt wurde, heute aber wieder im Vordringen ist.
Als Neuerungen der Gruppe c) bleiben somit nur Nr. 34 (springa), 41/42
(-tung »tråchtig«), 48 (manke »Måhne«) und wohl auch 45 (greida
»Nachgeburt«).
Obwohl sich also die speziellen Beziehungen zwischen West- und
Nordnorwegen iiber Teile Nordwestnorwegens und des Trønde-
22. Vgl. H. Christiansen, MM 1954: 35.
23. Ebd. 39.41.