Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 403
WIDDER
373
201. Neben veder (und bitkk) zeigt der Typus bekre m. in Norwegen
eine eigenartige Verbreitung. Er ist heute lt. FB in drei voneinander
vollig getrennten Gebieten mit zT. verschiedenen Formvarianten im
Gebrauch:
a) in einem kleinen Gebiet in N-Møre (mit S-Tr. 2) und Roms dal21:
in der Form bekre, bekkre, bækkre. Durch Aasens Angabe ’Orkd.’
låsst sich das Wort noch ein Stiick weiter nach S-Tr. hinein verfolgen,
wåhrend aus Le em s vagem Hinweis ’paa een deel Stæder i Trundhiems
Stift’ kaum eine noch weitere Verbreitung nach dieser Richtung erschlos-
sen werden darf. Auf der andern Seite gelangen wir anhand der in
S-Møre gebråuchlichen Zss. bekreskjel »kleine, runde Muschel, die im
Kinderspiel als ’Schaf verwendet wird« (daraus verkiirzt bekre f.)22,
einem Beleg aus Sogn o.F. Selje in NO I 512 und einer allerdings
unsicheren Angabe bekre — Kosewort fur »Widder« aus Sogn o.F.
21(a) bis nach Nfj.
b) in Solør und im siidl. Østerd. mit Trysil: gewohnlich ebenfalls in
der Form bekre (bækre), jedoch in Hedm. 10 (lt. NO I 507 auch in
Hedm. 8, lt. NMA auch in Hedm. 3) bæk(k)er. Dazu kommt die Zss.
gjeldbekre (neben sonstigem bukk) in Hedm. 1. Anhand von Belegen
in NO I 507 (Hedm. Odal: bekar, nach Ross) und OS 43 (Hedm.
6,11: bekre, Alvdal, osti. von Hedm. 15: bekar) låsst sich dieses Gebiet
noch etwas gegen Westen und vor allem gegen Norden erweitern.
c) in einem Hall., Num. und das obere Tel. bis hinunter nach Tel. 9
umfassenden Gebiet: in den Formen bekar (-ar) (Hall.; Num.; Tel.
7,9,10) und bøkår(e) (an den ubrigen Orten in Tel.)23. Dieses Gebiet
låsst sich gegen Norden anhand einer Angabe in OS 43 aus Oppl. 7
bis nach Valdres, im Siidwesten durch NO I 507 (bøkåri) und Belege
in NMA (bøuk%.ri A-Agd. 18,20, békari A-Agd. 19) nach Set.24, im
Nordwesten durch den Beleg bekar (NO I 507, nach Ross) nach Sogn
und — wenigstens fur eine noch weiter zuriickliegende Zeit — durch
21. Die recht spårlichen Belege des FB aus Romsdal lassen sich durch Angaben in
NO 1512 (Nesset, Veøy), OS 43 (Nord-Aukra, Tresfjord, Veøy), NMA (Bolsøy,
Bud, Nesset, Sautra, Tresfjord, Vestnes) und INF (Sandøy) wesentlich ergånzen.
22. NO I 512.
23. Ob daneben in Tel. vereinzelt auch bekre vorkommt, ist zweifelhaft. Tel. 13
fiihrt diese Form neben bokår an, und entsprechendes bækre lokalisieren auch
Hallager 1802 und Devegge 1816 mit Tel.; doch ist zu beachten, dass bekre
heute im Nyn. als Normalform gilt.
24. Vgl. auch ’beggoer’ Robyggjelaget E. XVII., S. 9.