Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 143
TRÅCHTIGKEIT
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zogenen Parallele von tvifald »schwanger« sekundår sind, zeigen deut-
lich die Reste von dobe(r) am Slid- und Westrand ihres Gebietes (Rog.
1, 20a, ausserdem lt. Ross dab'e in Ro g. 1,2). Formen mit Langvokal,
wie sie teilweise (so durch Ro g. 10: då'bal) sicher bezeugt sind, werden
dabei als Ubergangsformen zu beurteilen sein22.
Dass das Wort heute im Riickgang begriffen ist, zeigt ein Vergleich
mit den Worterbiichern und ålteren Wortersammlungen: anhand eines
Beleges bei Ross23 låsst sich sein Gebiet im Norden bis Sogn, anhand
von Bloch, Fyresdal 1698 (’daap’)24 im Siiden bis Tel. erweitern.
48. Zwei zeitlich verschiedene Schichten konnen wir beim Typus norw.
-diger, eigentlich »dick, wohlbeleibt, stark«, bes. bei fyldig(er) unter-
scheiden. Die Verbreitung der einschlågigen Zusammensetzungen zeigt
folgendes Bild:
Fyldiger bzw. føldeger, -digger, lt. S-Tr. 14 -deier, herrscht fast un-
eingeschrånkt im Trøndelag einschl. Kvikne (Hedm. 16,17) und weit-
gehend auch in N-Møre und S-Helg. Eine Ausnahme bildet nur die
Nordostecke des Tr. (vor allem inneres Namd. und Liene), wo sich
der wohl rel. junge und lokal ziemlich begrenzte, aber immerhin auch
in Jåmtl. verbreitete25 Typus fyljug (bzw. følju, fyljau, føljaug) entwickelt
hat, der ausserdem vereinzelt auch im siidl. Helg. (fyllaug Nordi. 2)
erscheint und durch einen Beleg in OS 43 aus Fosnes (westl. N-Tr. 17)
auch fur das åussere Namd. bezeugt wird26.
Siidlich des Trøndelag finden sich zunåchst nur einige Streubelege
in Ostnorwegen27. Erst im Siiden, im osti. Agder und siidwestl. Tel.
(mit angrenzenden Teilen von Ro g. und Hord.) werden die Belege
wieder dichter, doch gelten hier fast durchwegs Formen ohne ausl. -r (und
im Gegensatz zum ubrigen Gebiet anscheinend mit altem kurzem /):
fyldig(e), føldig(e), fyldeg, fyldi26. Einzig aus A-Agd. 2 wird die Form
22. Ebenso dabi, das Ross 87 fur Dalane angibt.
23. Noch beståtigt durch OS 43 fur Sogn o.F. 10.
24. S. 13.
25. Vgl. Zetterholm 1937, S. 82.
26. Vgl. auch die vereinzelten, sicher selbståndig gebildeten folig bzw. fåli Vestf. 3,
folli Vestf. Tjølling (OS 43); fyljig bzw. fylje A-Agd. Gjøvd. (OS 43).
27. Sie lassen sich allerdings noch durch føldiger Solør (lt. NMA) ergånzen.
28. Die einzelnen Angaben im FB sind: fyldige A-Agd. 10; Tel. 15, fyldig Tel.
4,5b,8; A-Agd. 16,17,20b, føldige Rog. 17a; Hord. 9, føldig A-Agd. 8, fyldeg
A-Agd. 20a, fyldi A-Agd. 14.