Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 182
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KORPERTEILE USW.
ripherieerscheinung) umgebildet slæka- (y/eka-)kjeft im sudlichsten Teil
von Gbd. (wohl nach slækja »geifern«17);
prest(e)fot m., eigentlich »Priesterfuss«, in scherzhaftem Vergleich (nach
der Dicke?), im nordwestl. Tel.;
siark m., eigentlich »fauler Kerl«, im FB nur aus S-Tr. 14 belegt, lt.
einer Angabe in NEG 34 aber auch in S-Tr. 13;
siarv m., slurv m., beide eigentlich pejorative Personenbezeichnungen
i.S.v. »unordentlicher, nachlåssiger Mensch«18, in N-Møre und im
siidwestl. S-Tr.;
sutar m., vor allem an einigen Orten in Østf. und Vestf., vereinzelt
auch in Oppl., lt. Hj. Falk, MM 1929: 13 auch in Hedm. Trysil
und Tel. Bø. Wenn Falks Zusammenstellung mit sutr »Spiilicht fur
Schweinefutter« richtig wåre, hatten wir in den verstreuten Belegen
wohl Reste eines fruher inSudostnorwegen weitverbreiteten Typus
zu sehen. Da aber alle Angaben auf urspriingliches u deuten19, ist
das Wort eher, wohl iiber den Namen des nach seiner ’schwarzen und
schwårzenden Farbe’20 benannten Fisches Labrus mixtus, an das Lehn-
wort anord. sutari »Schuster« anzukniipfen;
vasle (< vatle) m., in der vorliegenden Bedeutung nur in Valdres, in
der Bed. »Kåselab« lt. Aasen und Ro s s dagegen in einem grossen
siidostnorw. Gebiet gebråuchlich21.
68. Von allen diesen Typen durfen nur vinstur/vinster und hallis hohes
Alter fur sich beanspruchen. Wåhrend jedoch die urspriingliche Ver-
breitung von hallis ungewiss ist, låsst sich vinstur, das nach herrschender
17. k statt kj ist hier wohl nicht vollig ausgeschlossen; vgl. S. Kolsrud, Festskrift
til Hjalmar Falk (Oslo 1927), S. 441 f.
18. Vgl. Aasen (siarv); NROB II 1802(i/arv). 1840 (slurv). Torps (S. 642) Zusammen-
stellung mit schwed. slarva »Fetzen« ist trotz der iibrigens unklaren Angabe
’slarva = »Blåttermagen«’ von Hedm. 14b abwegig; vgl. Falk, MM 1929: 13.
19. Vokalausgleich, den wir bei urspriinglichem *sutari mindestens in Oppl. er-
warten miissten (vgl. Ross NB. VI 59; Sørlie, Hedalsm. S. 27, auch Hoff,
Skjetvem. S. 80), fehit durchwegs.
20. Vgl. Torp 747.
21. Noch seltenere Angaben sind faur(e) Nor dl. 9; Hat Sogn o.F. 4; kjæsvom(b)
N-Tr. 11; kallun Nor dl. 7 (dies weiterhin fachsprachlich; vgl. NROB I 2297). —
Dagegen bezeichnen botn, botning, bytning, die lt. Aasen und Ross auch in der
Bed. »Labmagen« vorkommen sollen, in Wirklichkeit durchwegs den Blinddarm;
vgl. Nils Lid, MM 1921: 82; Hj. Falk, ebd. 1929: 13.