Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 498
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ZUSAMMENFASSUNG
Schafe. Bei 8. stikel, stikul »Hornzapfen« (K. 27, § 78) und 9. tobba
»Stute« (K. 35, § 102) handelt es sich zwar um nordwestliche Neuerungen,
die in neuerer Zeit aber wieder zuriickgedrångt wurden, so dass als
Ausgangspunkt nicht unbedingt ihr heutiges Kerngebiet angenommen
werden darf.
Die Grenzen der hier genannten Worter bilden ein recht dichtes, aus
mehr oder weniger konzentrischen Halbkreisen bestehendes Linienbiin-
del, dessen Peripherie etwa mit Romsdal - Hochgebirgskamm - nord-
westl. Hord. umschrieben werden kann. Einzig Nr. 8 reicht in einer
Anzahl von Belegen, aber ohne geschlossene Verbreitung, bis weit nach
S-Tr. (Gauld.) hiniiber, konzentriert sich jedoch seiner Hauptverbrei-
tung nach deutlich auf das nordwestliche Kerngebiet. Am dichtesten liegen
die Wortgrenzen zwischen S-Møre-Nfj./Gbd. und zwischen S - M ø r e
/ Romsdal, wåhrend sie sich im Gebiet zwischen Nfj. und Nordwest-
Hord. stårker auffåchern, wobei einige (so frir Nr. 1,5,9) anscheinend der
bekannten lautlich-morphologischen Grenze zwischen åusserem und
innerem Sogn folgen (vgl. § 244). Nr. 2 sowie atterråka und kurre-kurre
zeigen eine starke Ausbuchtung nach dem innern Sogn.
Der nordwestnorw. Sprachraum tritt auch im Lautlichen deutlich
in Erscheinung, u.zw. ebenfalls sowohl mit konservativen Ziigen (Bewah-
rung von postvokalischem d als d oder d im grossten Teil von S-Møre
und Nfj.) als auch mit Neuerungen (bes. allgemeine Abschwåchung -a>
-3 von Nordwest-Hord. bis Roms dal, sowie ’halvemål’, dh. Schwund
von anl. h- und falsche Restitution, vor allem in S-Møre und Nfj.)27.
246. Ostnorwegen:
Im vorliegenden Material tritt Ostnorwegen, dh. das Gebiet siid-
lich und ostlich der grossen Wasserscheide, das die Provinzen Hedm.,
Oppl., Busk., Akersh., Østf., Vestf. und das ostl. Tel. umfasst, als
Ganzes flir sich allein nicht stark in Erscheinung. Meist beschlagen die
’ostnorw.’ Typen entweder
27. Von geringerer Bedeutung sind einige Worter, deren Zentrum etwas weiter nord-
lich, im Raum Romsdal - N-Møre, liegt, da sie bei weitem kein so kompaktes
Kerngebiet bilden. Immerhin stellen zwei so wichtige Relikte wie bekre »Widder«
(K. 57, § 201) und ærsaud »Mutterschaf« (K. 58, § 206), die hieher gehoren, eine
wertvolle Ergånzung zu den konservativen Ziigen des Nordwestens dar.