Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 161
LÅMMERN
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Møre und S-Tr. einerseits und Gbd. - Østerd. anderseits33 entlang
nach Osten bis zur schwedischen Grenze verlåuft, gilt im allgem. lemba,
Wåhrend nordlich davon lamba durchaus herrschend ist. Wenn im siid-
lichen lemba-Gebiet einzelne Einsprengsel von lamba auftreten, so liegt
zT. (so im Sudosten und an der Siidkuste, wo die Schafzucht eine geringe
Rolle spielt) sicher Einfluss des Bm., wo lamme Hauptform ist, oder der
neunorw. Schriftsprache, wo beides zulåssig ist34, vor, zT. aber (im
Westen) handelt es sich eher um Relikte, die von einer einst weiteren,
bis in den Sudwesten reichenden Verbreitung der unumgelauteten Form
zeugen35. Es ist auffållig, dass Leem und Christie nur diese Form ken-
nen, wåhrend anderseits Aasen umgelautetes lemba nur mit ’Tel., Hall.
o.fl.’ lokalisiert. Auch kann der heutige schriftsprachliche Gebrauch
von lamme (bm.), der im Gegensatz zum dån. læmme steht, kaum
vom heutigen Gebiet dieser Form allein ausgegangen sein. Ebenso zeigt
ein Vergleich mit dem iibrigen nord. Sprachgebiet36, dass die umgelautete
Form wohl noch in neuerer Zeit gegen Norden vorgestossen ist. Die
Grenze zwischen den beiden Formen biegt an der norwegisch-schwe-
dischen Landesgrenze anscheinend scharf nach Siid-Siidosten ab und
verlåuft zwischen Dalarna und Vårmi. gegen V-Gotl. und Halland,
so dass also lamma auf seiner Ostflanke viel weiter nach Silden reicht
und deshalb auch in die schwed. Reichssprache eingehen konnte. Rietz
belegt die umlautslose Form bis hinunter nach Skåne, doch wird im
ganzen siidlichen Schweden bis nach V-Gotl. und Smål. einschl.
33. Kvikne (= Hedm. 16,17), das lamba hat, gehort geographisch zum Trøndelag.
34. So braucht zB. Jon Sæland in Ny sauebok (1930) lamma, in Sein vaarlembing
(1925) lemma.
35. Nicht als Relikt kann dagegen lamba in der Valdrisvisa (Norsk Folkekultur IV
183: ’Børe kjyr, lamba sau, kjea geit, grisa su...’) gelten, da es sich hier wahr-
scheinlich um Wandergut handelt.
36. Eine fluchtige Zusammenstellung der Worterbuchangaben und einiger Belege
aus ULMA zeigt folgendes, in den Hauptziigen sicher richtiges Bild: lemba
bzw. lamma,-e ’Bohuslån, (?) Våsterb.’ (Rietz 390b), Egentliga Finland
(Nagu lt. Vendeli 579b), ’Vårml., V-Gotl.’ (ULMA), Halland (Peterson,
Valida 719); dan. schriftsprachlich und fast durchwegs in den Dialekten (ODS
XIII 399; Feilberg II 495), — lamba bzw. lamma,-e usw. Norrb. (Overkalix
lt. Pihi, Overkalixm. 127, Nederluleå lt. ULMA), Våsterb. (Lindgren, Bur-
trask 86), Lappl. (Vilhelmina. ULMA), Jamtl. (ULMA), Dalarna (DMO),
Ångml. (Nordlander, Multrå 67; ULMA), Medp. (Hellbom, Medelpad
S. 735), ’Hålsl., Gåstr.’ (ULMA), V-Gotl. (ULMA), (?) Halland (Kalén,
Fagered 177), ’Smål., Goti., Skåne’ (Rietz 390b; ULMA), auch schwed.
schriftsprachl. (SAOB L 148), dazu låmmsa O-Go ti. (Rietz 390b); vereinzelt
auch in S-Jiitl. (låm lt. Feilberg II 495).