Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 240
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PFERD
ist das Wort, eigentlich dasselbe wie gadd »abgedorrte Fohre«63, noch
weiter, mindestens bis Østerd., verbreitet;
norw. skark m. in Set. und an einigen siidlich anschliessenden Orten,
in der Bed. »altes Pferd« in Agder mit angrenzenden Teilen von Tel.
und Rog.64;
isl. klår m., zT. sicher als reiner Gattungsname (vgl. Blondal),
doch mit fliessenden Ubergången vom ausgeprågt Pejorativen (»altes,
schlechtes oder faules Pferd, Klepper, Schindmåhre«) iiber die nur
wenig negative Bed. »Last-, Arbeitspferd, Gaul« zum Gattungsbegriff65
und zur kosenden Anrede66; das Wort hat noch anord. (klårr, hestklarr)
durchaus negative Bedeutung87 und scheint auch nach seiner Etymo-
logie68 von Hause aus etwas Schwåchliches, Kleines zu bezeichnen.
b) Uber norw. beist in der speziellen Bed. »Pferd« s. § 14.
c) Merr f., eigentlich »Måhre, Stute«, wird in Norwegen verein-
zelt (unter Einfluss des alten Mask. marrl69; vgl. § 100) anscheinend als
reine Gattungsbezeichnung gebraucht, wåhrend entsprechendes isl.
merar (PI.) als Sammelbezeichnung flir Pferde beiderlei Geschlechts
wohl durchaus pejorativen Anstrich hat70.
2) »Hengst«
(Karte 33)
96. Wåhrend allgemeine, das zuchtfåhige und das kastrierte Tier umfas-
sende Bezeichnungen fur das månnliche Pferd teils gar nicht gebråuch-
lich, teils fur sich allein betrachtet unergiebig sind, da sie gewohnlich
mit den Gattungsnamen ubereinstimmen, sind die speziellen Worter fur
»Hengst« und »Wallach« wortgeographisch von einigem Interesse.
63. Vgl. Torp 144.
64. Zur Etymologie vgl. Torp 587.
65. So sicher Isl. 1,6,7,10,20,34,44,61,67.
66. So lt. Isl. 21,38,63; lt. Isl. 69 pejorativ oder kosend.
67. Lt. Fritzner I 809, II 294 »ringe Arbejdshest«. Deutlich ist die Gegeniiber-
stellung mit hestr in Vlga-Glums saga 13: pat er ujafnligt hestr så ok kldrr pinn.
68. Vgl. Johannesson, Et.Wb. 1050, auch schon Torp 282 (zu norw. klår n. »armer,
schwacher Kerl«),
69. Vgl. PI. marar »Heste« S-Hord. (Ross).
70. Vgl. Blondal; auf Karte 32 deshalb nicht beriicksichtigt. Ebenso konnten hier
pejorative Bezeichnungen fur Pferde beiderlei Geschlechts wie isl. bikkja, dråg,
trunta nicht beriicksichtigt werden. Nur aus dem ålteren Nisl. bezeugt ist færleikur
(vgl. S. 222, Anm. 33) als Gattungsname flir »Pferd« (in einem Text von 1661/96;
s. Biialog S. 208).