Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 140
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GESCHLECHTSLEBEN
iiber Part. Prat. fyljud (: fylja »die Stute befruchten«; vgl. § 50), verein-
zeltem fengin und verbalen Fugungen (hryssan er med fyli, seltener fol-
aldi\ hun gengur med fyl(i))s. Weniger ausgeprågt ist die Dominanz von
kålffull gegeniiber den Synonymen kelfd, fengin, gengin und den Verbal-
ausdriicken7, und Iambfull tritt sogar wenigstens hinter Part. lembd
(lembgud) etwas zuriick8. Eine klare geographische Ausscheidung ergibt
sich nirgends, doch zeigen die Westfjorde deutlich eine gewisse Vor-
liebe fur den /«//-Typus, wåhrend der Suden (wenigstens bei Kuh und
Au) die Part.Pråt. bevorzugt.
Aus dem Får. liegt nur die vereinzelte Angabe ryssan er full i fyli (4)
vor, doch wird das Adjektiv wenigstens in gewissen Verbindungen auch
von Frauen i.S.v. »schwanger« gebraucht9. Sonst gilt hier (neben verein-
zelten verbalen Fugungen10) fur alle Haustiere die speziell får. Bildung
kvidin (: kvidur »Bauch«)11, vereinzelt (fur die Kuh) kvidug (3) und
kvidut (13; < *kvidott).
In Norwegen zeigt die Gesamtverbreitung des Typus -full in Bezug
auf die Tiergattungen, von denen er gebraucht wird, ein recht diffuses
Bild. Wåhrend fylfull bzw.følfull (in Østf. 7,8 fålfull durch Einfluss von
fålå m., Østf. 5 følefull; vgl. § 49) lt. FB in den genannten zwei Gebieten
im Westen und Sudosten, zwischen denen ein Beleg in OS 43 aus Vang
in Valdres (westl. von Op pi. 9) eine schwache Briicke schlågt, erscheint,
ist entsprechendes kalvfull nur durch Christie und einen Beleg in OS
43 aus Op pi. Skjåk, lamb- bzw. lambe-, lam(m)-full (lt. Tel. 5b lamm-
fyld) in Streubelegen gerade aus den Zwischengebieten, dh. aus Tel.,
Hall., Valdres, Gbd., dem inneren Hord. (Voss)und inneren S-Møre
bezeugt. Auch bei den iibrigen Haustieren tritt der Typus -full (meist in
den Zssen. kidfull, kidlingfull, gris(e)full, ’kvelpe-, kjetlefull’12, bes.
6. 74 Belege fur fylfull, 1 flir folaldsfull (Isi. 66): 12 fyljud (das aber als Part.Pråt.
des allgemein verbreiteten Verbs fylja an sich iiberall moglich ist), 2 fengin (Isi.
6,66; s. hiezu § 50): ca. 30 Belege fur verbale Fiigungen. Ein von B16 n d a 1 genanntes
indekl. Adj. ifylja wird durch das FB nicht beståtigt.
7. 55 kdlfj'ull: 40 kelfd, kefld, 6 fengin, 2 gengin: ca. 50 Belege fiir Verbalausdriicke
(kyrin er med kdlfi, fangi, hof i, burdi).
8. 41 Iambfull: 48 lern(b)d, lembgud, 7 fengin, 3 gengin: ca. 50 Belege fiir verbale
Fugungen (ærin er med lambi, fangi, hofn, burdi).
9. Vgl. JM 97: hon er full upp undir hendur »om højfrugtsommelig kvinde«.
10. hon er/gongur vid fyl(i), kalv(i), lamb(i).
11. Vgl. hiezu W. B. Lockwood, EGS 4 (1951/52): 96.
12. In Østf. 6 von Flundin (vælpefull) und Katze (kislefull).