Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 488
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ZUSAMMENFASSUNG
administrativen Grenze zwischen Agder und Tel. durchquert10 und
erst in neuerer Zeit wenigstens kirchlich im Bistum Agder vereinigt
worden.
Auch in Laut- und Formenlehre finden wir deshalb wenig positive
Kriterien, die sich als Parallelen heranziehen liessen: fur Siidnorwegen
i.w.S. die Pråfixform u- (gegen nordl. o-, das lt. Indrebø, Målsoga S.
128 vom nordl. Sfj., Nord-Valdres, Gbd. und Nord-Østerd. an gilt),
mit geringerer Yerbreitung auch Svarabhaktivokal -a (-å) im PI. von
Wurzelnomina: bøka(r), bøkar (lt. einer Karte in NMA in Agder, Tel.,
Num., Hall., Valdres, Vestf. und siidl. Østf.), fur das sudnorw. Kern-
gebiet am ehesten ll>dd, dessen Verbreitung sich am besten derjenigen
von fenad »Kleinvieh« vergleichen låsst, wåhrend Vokaldehnung vor /+
Kons., Vokalreduktion -a>-3 nach langer und kurzer Silbe sowie Diph-
thongierungen auf kleinere Teile davon beschrånkt sind. Dagegen låsst
sich aus der Volkskunde eine recht genaue Parallele anfiihren: die Ver-
breitung der Hofanlage in Einzel- oder Doppelreihen in Agder und in
ganz Tel. ohne Siidosten* 11.
Auch hier stellt die uberwiegende Zahl der Worter und Wortbedeu-
tungen Novationen dar, die teils von Siiden her(aus dem siidskand. Raum)
in Norwegen eingedrungen, teils im sudlichen bzw. siidwestlichen
Norwegen selbst aufgekommen sind (vgl. §261c): zur erstern Gruppe
gehoren Nr. 6-8 (Nr. 7 jedoch heute im Ruckgang), 10,13/14,19,20,
zur zweiten Nr. 2,3,12,15-17, auch (?) 18, ferner das Fehlen von spæl.
Relikte sind dagegen Nr. 1,5,9,1 l,jetzt auch 7, ferner die in Anm. 8
erwåhnten -full und jalka.
243. Siidwestnorwegen (Karte 67):
Die Typen mit siidwestnorw. Verbreitung gruppieren sich trotz zahl-
reichen Uberschneidungen deutlich um einen Kern, der im wesentlichen
mit der Provinz Rogaland zusammenfållt und seinen natiirlichen Mit-
telpunkt in Stavanger und der Gegend des Boknafjords hat. Dieses Gebiet
bildet seit dem friihmittelalterlichen Rygjafylki eine politisch-administra-
tive Einheit, wåhrend das alte, um 1200 errichtete Bistum Stavanger
10. Zunåchst von der Grenze zwischen EgSa-/Grænafylki und Gulabing/Borgarping,
spater Agvaldsnessbing/Skiåuping, Nedenes Len-Robyggelag/Bratsbergs Len
und schliesslich von Amts- und neuer Fylkes-Grenze.
11. Vgl. H. Vreim, MM 1933: 13; S. Erixon, Svenska kulturgrånser och kultur-
provinser (Stockholm 1945), Fig. 11 auf S. 39.