Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 279
MÅHNE
249
gleiche Differenzierung gilt gegeniiber manke, da dieses Wort ebenfalls
vor allem die kurz geschnittene, aufrechtstehende Måhne bezeichnet16.
Ostlich des Gebietes, das sich aus dem FB und den iibrigen zur Ver-
fligung stehenden Quellen ergibt, låsst sich faks »Måhne« nicht sicher
nachweisen (vgl. § 122): dh. im zentralen Ostland mit Valdres, Solør
und dem mittl. Østerd. sowie im eigentlichen Siidosten. Es fehit (in
der vorliegenden Bedeutung) auch im Schwed.17 und Dån.
Dagegen ist faks/fax der herrschende Typus in den Tochtersprachen
im Westen: Im Isl. ist heute in der Bed. »Måhne« ausschliesslich fax
im Gebrauch. Auch im Far. wird faks aus dem ganzen Gebiet mitgeteilt,
wåhrend mon, møn nur noch in einem Restgebiet im Siiden auftritt.
Da får. faks ausser in der speziellen Bedeutung »Måhne« auch allge-
meiner i.S.v. »Rosshaar« (»hestehår, på man eller hale«; JM) gebraucht
werden kann, wird zT. die verdeutlichende Zusammensetzung framfaks
(Får. 2,3,6,8,13) genannt (im Gegensatz zu halafaks; s. § 126).
121. Norw. manke, mankje, månk(j)e, maonk{j)e, monk{j)e m.,in Hord.
25 bf. manka (wohl zu mank f.18), in Hord. 17,24,27 mank, in Hord.
21a,28a,29a,33,34 monk (lt. 29a sicher mask.), in Sogn o.F. 21a munk,
erscheint in der Bed. »Måhne« vor allem in einem kleinen Gebiet um
Bergen, das bis nach Voss, dem åusseren Hard. und ungefåhr bis zur
Nordgrenze von Hord. reicht, aber auch an einigen Orten in Sogn
o.F. und S-Møre sowie in Lof. - Vesterålen. Im iibrigen wird es
nur ganz vereinzelt in dieser Bedeutung mitgeteilt, wobei schon die
unbestimmte oder andersartige Bedeutung verråt, dass das Wort dem
Bm. entnommen ist19. In seinem eigentlichen Verbreitungsgebiet, auf
jeden Fali in Westnorwegen, hat manke die pråzise Bedeutung »steife,
aufrechtstehende Måhne«. Es ist also vor allem gegeniiber faks, zT.
aber auch gegeniiber mån, neben welchen es in den meisten Belegen
steht, semantisch differenziert (vgl. §§ 119, 120).
Das Wort ist in der Bed. »Kamm« oder »Widerrist«20 des Pferdes
16. So lt. Rog. 12; Hord. 7,21b,23,27,28b, 32a,33; Nordi. 16,17,19.
17. Uber allfållige Spuren davon s. § 122.
18. Vgl. Ross NB. XVII 145.
19. So in dem (auf der Karte nicht beriicksichtigten) Beleg Hedm. 6, wo manke
unter D 6 b a (»lange, herabhångende Måhne«) aufgefuhrt ist. Auffållig ist
mågki, das Hoff, Numedalsm. S. 36 u. fiir Busk. Nore, Uvdal angibt.
20. Vgl. zur Bedeutung Aasen; NROB II 26; Høie-Tilrem S. 361 (Abbildg. 111).
Die Bed. »Kamm« kommt aber lt. FB mindestens ebenso håufig vor wie »Wider-
rist«.