Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 387
SCHWÅCHERE LAUTE
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sekundår, die im Dån. und im norw. Bm. gelåufige Bed. »drohnen« wohl
aus dem Dt. entlehnt12.
In Norwegen ist das Wort heute fast ganz auf den Sudosten be-
schrånkt: in der Form drynja, drønja, drøne, dr ørne (Pråt. drunde,
drønde; vereinzelt als o«-Vb.: Prås. drynjar Busk. 14) kommt es in
Østf., Had., Land, Valdres, Hall., Ring., in Tel. (mit Rog. 16a)
und im osti. A-Agd., ausserdem in Trysil vor, wåhrend in Rom.,
Solør und im siidl. Østerd. die vom umlautslosen Pråt. aus neugebil-
dete Form drun(n)e herrscht13. Aus Westnorwegen wird das Wort
heute nur noch vereinzelt mitgeteilt: drynja bzw. drynje, drønje Hord.
30b; Sogn o.F. 24c,25b, druna Hord. 13, doch treten hier Belege bei
Christie (fur die Gegend von Bergen?) und bei Ro s s (fur S-Hord.)
ergånzend hinzu. Ebenso wird der vereinzelte Beleg V-Agd. 20 gestiitzt
durch entsprechende Angaben fur V-Agd. 14,16 bei Ross. Im Trønde-
lag und in Nordnorwegen låsst sich das Wort gar nicht mehr
nachweisen. Siidostnorwegen erscheint in diesem Fali also als Riick-
zugsgebiet, doch ist immerhin zu beachten, dass sich die meisten Belege
in rel. konservativen Gegenden wie Valdres, Hall., Tel. und Østf.
finden, wåhrend das Wort auch hier in verkehrsoffenen Gebieten wie
Vestf., Ring. und Mjøsa-Gebiet stark von neueren Typen konkurren-
ziert wird.
Isl. drynja kommt zwar im ganzen Land vor, wird aber nur von
wenig mehr als der Hålfte aller Gww. genannt; vgl. die mehr oder
weniger synonymen g aula § 189, murra § 193, nauda § 194, rymja § 194.
Am gebråuchlichsten scheint es im Norden, etwa von Skag. bis N-t>ing.
oder Fljotsdalshérab, zu sein. Es wird auch meist von schwachen
Lauten (lt. Isl. 34 aus Zårtlichkeit zum Kalb oder Behagen beim
Fressen, lt. 36 aus Verlangen nach Futter, lt. 72 beim Wiederkåuen, lt.
18 bes. vom Kalb) gebraucht, aber die Angaben sind zT. schwankend
und nicht ganz eindeutig. Nach einigen Belegen bezieht es sich auf die
Laute des Stiers, dh. wohl auf das bosartige Brummen, das sonst durch
bolva, blota, ulgra, auch rymja bezeichnet wird14. Blondal ubersetzt
drynja mit »brøle uafladelig«, das Subst. drynur m. mit »svagt og lang-
trukkent Brøl, Drynen«.
12. Zur Etymologie vgl. Johannesson, Et.Wb. 517; Torp 75; Hellquist 159;
Pokorny I 255: zu idg. *dhrén-, zur Schallwurzel *dher-,
13. Vgl. dazu Larsen, Solør S. 48. Ross verzeichnet die Form auch fUr Østf.
14. Vgl. Isl. 64: »um reitt naut, sem lætur Iltid til sin heyra«.