Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 301
ZUCHTSTIER
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sehen von den Spezialwortern tjor, gradung usw., tidung, butiming) teils
mit dem biossen Simplex, teils mit den Zssen. gradukse/stut, seltener
ale-, avls-, bruks-, liv-, rid(e)-, stam-, stor-ukse bzw. -stut2 benannt wird.
Ukse, okse, åkse m. ist heute iiber den weitaus grossten Teil Nor-
wegens verbreitet. Einzig im Silden und Sudwesten, etwa siidlich einer
Linie, die von der Grenze Østf./Akersh. iiber Oslo, unteres Busk.,
Grenze Busk./Tel. nach Hard. und dem mittl. Hord. verlåuft, finden
wir ein Gebiet, in dem das Wort fehit oder selten ist und wo sein gele-
gentliches Auftreten im allgem. dem Einfluss der Schrift- und der stådti-
schen Umgangssprache zuzuschreiben ist2 3.
Im Isl. und Far. ist uxi bzw. oksi allgemein verbreitet, bezeichnet
jedoch hier heute (abgesehen von ganz vereinzeltem graduxi Isl. 63)
durchwegs nur das kastrierte Tier, den Ochsen (s. § 142).
Das siid- und siidwestnorw. Gebiet mit seltenem ukse deckt sich weit-
gehend mit dem Kerngebiet von stut sowie auch mit dem Gebiet, in
dem sich das Wort tjor noch nachweisen låsst (s. § 136). Da das letztere
jedoch heute nur noch in einigen kleinen Zonen intakt ist, konnen wir
im wesentlichen von einem — freilich ziemlich weit siidlich gelagerten —
Nord/Siid-Gegensatz zwischen ukse und stut sprechen. Dieser ist aller-
dings, da es sich um zwei auch schriftsprachlich anerkannte Worter
handelt, nicht durchwegs klar ausgeprågt.
Auch stut m. reicht seinerseits in zahlreichen Belegen weit ins Gebiet
von ukse hinein:auf der Ostflanke bis nach Rom. — lt. OS 43 bis Solør4,
Valdres5 und dem untersten Gbd. (Oppl. 12; s.u.) —, im Westen in
einigermassen geschlossener Verbreitung bis nach S-Møre (mit einem
Auslåufer im oberen Gbd.), lt. OS 43 bis Romsdal; dariiber hinaus
2. Vgl. auch die bei Aasen verzeichneten, durch das FB nicht beståtigten brundstut
(oO.) und rung stut (Lista).
3. Dass es seltener ist als s/«/,zeigen Angaben aus Vestf. 1; A-Agd. 4; Rog. 1 (INF),
13; Hord. Eidf. (INF). Dass es nicht oder wenigvolkstiimlich ist, geht vor allem aus
folgenden Angaben hervor: Østf. 4b ’åks'o er ikkje idiomatisk’ (vgl. unter tjor
§ 136); Ro g. 20 nur von b und nur in der sicher nicht bodenståndigen Zss.
avlsokse genannt. Mehrere Angaben aus SUdwestnorwegen zeigen deutlich,
dass das Wort den Gww. nur aus der Schriftsprache bekannt ist, weshalb diese
Belege auf der Karte ausgeschieden werden konnten. Zu beachten ist auch,
dass ukse von Hellemo, Suldal nicht erwåhnt wird.
4. Hedm. 3, jedoch als selten bezeichnet.
5. Oppl. 7, fur Valdres auch durch Hallvard Bergh, Segner fraa Bygdom IV
(1879) bezeugt (NO).