Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 145
TRÅCHTIGKEIT
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kalv(e)diger fast ganz auf den Trøndelag mit N-Møre, Kvikne und
Siidwest-Helg. beschrånkt. Auch kid- (bzw. kje-), kidling- (bzw. killing-)
diger und gris(e)diger halten sich (letzteres ausser dem eben genannten
Beleg aus Østf. 3) in diesem trondisch-ostnorwegischen Rahmen, wobei
aber das letztere, im T r. durch Verbalausdriicke weitgehend verdrångt,
vor allem auf Gbd. konzentriert ist und daserstereuberhauptnurziemlich
vereinzelt auftritt.
Aus Westnorwegen fehlen, ausser einigen Grenzgebieten wie
S-Møre, Siidost-Hord. und Nordost-Rog., Belege vollig. Da schon
Aasen (diger, fyldiger) den ganzen Typus nur aus dem Trøndelag
kennt, da er — abgesehen von der Angabe 'diger, frugtsommelig’ bei
Christie — aus alterer Zeit nur in Wortersammlungen aus Sud- und
Sudostnorwegen belegt ist35 und da ferner im Isl. und Får. jede
Spur von ihm fehit, diirfen wir annehmen, dass er von jeher im wesent-
lichen auf den Trøndelag, Ost- und Siidnorwegen beschrånkt war.
Anderseits låsst er sich nach Osten iiber grosse Teile Zentral- und
Nordschwedens (so Vårmi., Dalarna, Sorml., Gotal., Uppl.,
Våsterb.)36 hin verfolgen, so dass wir ihn vielleicht, obwohl wir hier
wie bei -full und -tung stark mit Parallelentwicklung rechnen mussen,
als (urspriingl.) nord- oder nordostskandinavisch bezeichnen diirfen. In
Norwegen kamen im trond.-ostnorw. Raum Zusammensetzungen mit
-diger, obwohl anord. noch nicht belegt, wenigstens flir gewisse Tier-
gattungen sicher schon verhåltnismåssig friih auf. Dieser åltesten Schicht
gehort das sudnorw. fyldig(é) an, das hier teils ålteres doper, teils ver-
routlich auch fylfull verdrångte, wåhrend etwa kalvdig(er) zunåchst gegen
alteingesessenes tidd (und kjelvd) nicht aufzukommen vermochte. Wåh-
rend die Bildungsweise im Siiden spåter wieder erlosch, blieb sie vor
allem im Trøndelag (und in Gbd.) weiterhin lebendig, so dass hier der
Zusammenhang mit dem Simplex durchaus bewahrt ist und entspre-
chende Zusammensetzungen schliesslich fur beliebige Tiere gebildet wer-
den konnten.
49. Zeitlich schwer von -diger zu trennen ist norw. -tung, eigentlich »schwer«,
und es hålt angesichts der sehr verschiedenen Verbreitung dieses Typus
35. Bloch, Fyresdal 1698, S. 15 (føldug)-, Wilse 1780 (føldej)-, Aas, Gjerstad S. 11
(føldiger).
36. diger von der Stute Våsterb. (Rietz 87b), lammdiger ’Sorml., Uppl., Våsterb.’
(ebd. 390b), ungdiger von der Hiindin ’Vårml., Dalarna’ (ebd. 87b, 781b),
kalvdi ’Gota rike enl. Rydqvist’ (ebd. 87b), ferner grisdeg usw. in SAOB G 944.