Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 487
SPRACHRÅUME IM NORW.
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grenzen der Gesamtverbreitung, unter Einschluss der Bed. »sich paaren«;
vgl. K. 9,10,12,14, §§ 35 bzw. 40); 18. jorta »wiederkåuen« (: urta,
yrta; K. 24, § 69), ausserhalb der Untersuchung kjetta »weibliche
Katze«.
c) zwischen Valdres und Gbd.:
ausser Nr. 15-17, 18 und kjetta auch 19. hoppa »Stute« (daneben
allerdings auch in Nordnorwegen; K. 35, § 103) und fole »Pferd auf
der ersten oder zweiten Altersstufe« (Gesamtverbreitung des Gebrauchs
als Gattungswort; K. 36 f., §§ 104,108), wozu noch die Siidgrenze von
fagerhuva »Netzmagen« (K. 21) und weitere, nicht mit dem Siid/Nord-
Gegensatz zusammenhångende Wortgrenzen kommen (vgl. § 254). Zwei
weitere wichtige Grenzen liegen nebeneinander zwischen Gbd. und
Møre - S-Tr.: 20. lemba »låmmern« (K. 19, § 55) und 21. slo, slå
»Hornzapfen« (K. 27, § 77). Bei beiden Gruppen finden wir ebenfalls
eine breite Auffåcherung sowohl im Westen wie im Osten8.
Obwohl sich die genannten Grenzlinien mannigfach iiberschneiden,
sind wir wohl berechtigt, anhand dieser Biindelungen zwischen einem
i.w.S. siidnorw. und einem etwa bis auf die Hohe mittl. Hord. - Hall./
Num. - Oslofjord - Østf. reichenden siidnorw. Gebiet i.e.S., als dessen
Kern sich etwa die Zone Agder - Tel. herausschålen låsst, zu unter-
scheiden. Wenn dieses Kerngebiet auch keineswegs so stark hervortritt
wie etwa das siidost- oder sudwestnorw. und sich ebenso gut negativ
(durch das Fehlen siidostlicher, siidwestlicher und nordlicher Typen;
vgl. auch die § 246a geschilderte Ubergangslage sowie § 244 mit K. 68 f.)
als durch positive Kriterien bestimmen låsst, so kann doch darauf hinge-
wiesen werden, dass es ungefåhr in gleicher Ausdehnung zB. auch in
der Fischereiterminologie in Erscheinung tritt9. Nur mussen wir uns
bewusst sein, dass dieses Kerngebiet naturlich nicht als Ausgangspunkt fur
alle Worttypen, die wir hier als siidnorw. zusammengestellt haben, gelten
kann. Der siidnorw. Sprachraum ist in seinem Aufbau heterogen (Aus-
fiihrlicheres s. §§ 260, 261c), er wird von zahlreichen Mundartgrenzen
durchkreuzt und hat auch weder eine geographische noch eine territoriale
Einheit als Grundlage. Selbst das genannte Kerngebiet ist stets von der
8. Ebenfalls auf das siidliche Norwegen beschrånkt, aber nicht mehr deutlich
raumbildend sind -full »tråchtig« (K. 15-17, § 46); jalka, jelka »Pferde kastrieren«
(K. 20, § 57); åring »einjåhriges Pferd usw.« (nur noch im lokalen Bereich raum-
bildend; K. 37, 46, §§ 110,146,210).
Vgl. Modéer, Ordstudier S. 31 f.