Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 327
JUNGER STIER
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Kreuzung mit dem Typus vetrung vor. Da anord. posi nur in der Bed.
»Sack, Beutel« belegt ist33, ist wohl Ubertragung von dieser Bedeutung,
nicht gemeinsamer Ursprung in einer Grundbed. »etwas Aufgeschwol-
lenes«34 anzunehmen. Die ubertragene Bedeutung ist gewiss recht jung;
Belege finden sich seit Christie, der wenigstens die allgemeinere Bed.
»en Dreng, et lidet Menneske, et lidet Dyr« angibt. Das rel. geringe Alter
zeigt sich deutlich in der geographischen Lage in Agder (und Ro g.),
wo die Zssen. mit -pose die åusseren, der Kiiste zugewandten Gebiete
beherrschen, wåhrend die verkehrsentlegeneren inneren Gebiete an dem
ålteren vetrung festhaiten. Freilich scheint auch -pose zT. bereits wieder
auf dem Ruckzug zu sein (vor ungstut, ungukse u.dgl.), da es in ver-
schiedenen Gegenden, aus denen es durch etwas åltere Angaben bezeugt
ist (S-Møre durch Aasen, S-Hord. durch Yidsteen, Tel. durch OS 43
und K. Loupedalen, Eventyr og segnir fraa Telemarki, 1923), heute
fehit oder nur sehr schwach (T e 1.) vertreten ist.
3. norw. trunk (bzw. -o-) m.: in einem sehr kleinen Gebiet im mittl.
Hord., gewohnlich nur vom ca. einjahrigen Stier, lt. Hord. 20 jedoch
PI. tronkar von beiden Geschlechtern. Vgl. trunk »schwerer, dicker
Mann«, trunken »geschwollen, rundlich, beleibt«, trunkutt »klotzig«
(Ro s s).
4. norw. styving m.: an einigen Orten im mittl. und nordi. Rog., eine
Ableitung von stuv »Stumpf, Stummel«, die auch sonst zur Bezeichnung
von halbgewachsenen Lebewesen gebraucht wird: von Schweinen im
mittl. Tr. (lt. FB35), von Fischen in S-Møre (Aasen), von Knaben
in S-Hord., Voss, N-Hord., Sogn (Aasen, Ross; in der Form stu-
vingje lt. Aasen auch in Tel. Moland), ausserdem in den allgemeineren
oder ubertragenen Bedeutungen »unerfahrene, einfåltige Person« in
Tel. (Aasen); ’Set., Hard.’ (Ross), »korperlich und seelisch schwache
Person« in ’Jæren, Mandal’ (ebd.).
5. norw. -ball m., eigentlich »Ball, Klumpen«, vereinzelt in uks(e)ball
Hedm. 4; Oppl. 5; Hord. 30a; N-Tr. 6,9 (lt. S-Tr. 13a als Bezeich-
nung der dritten Altersstufe, ca. l%-2 J.), stuteball Hord. 30a.
33. Vgl. Fritzner II 945; Cl-Vigf. 478; Soderwall II 212, Suppl. 618; Kalkar
III 502.
34. Vgl. zur Etymologie Torp 497; FT 844; Johannesson, Et.Wb. 591; Hell-
quist 802.
35. Vgl. auch Zetterholm 1937, S. 109.