Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 59
EINLEITUNG
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Methode des DSA und DWA entschliessen, da mir, besonders fur die
oft fliessenden Wortgrenzen, eine Darstellung mit Grenzlinien grund-
såtzlich ein zu hohes Mass von Willkiir einzuschliessen scheint49 und
da sie im besondern fur die speziellen Verhåltnisse im Isl. (vgl. § 272,
c.d.) in den meisten Fallen gånzlich ungeeignet gewesen wåre. Selbst-
verståndlich erfordert auch eine Darstellung in Symbolen ein gewisses
Mass an kritischer Sichtung50. Ich håbe mich aber im Ausscheiden
einzelner Belege auf offensichtlich fehlerhafte Angaben beschrånkt und
das Ziehen von Grenzlinien im allgem. den zusammenfassenden Karten
65-76 und dem Text, vor allem dem Schlusskapitel, vorbehalten51. Ich
bin mir dabei bewusst, dass, wie eben erwåhnt, dem Einzelbeleg im
Korrespondenzmaterial ein relativ geringer Wert zukommt und mochte
an dieser Stelle vor einer Uberschåtzung, zu der die genaue Bezeich-
nung der Belegorte mit Zahlen vielleicht Anlass bieten konnte, warnen.
Soweit nur immer moglich, håbe ich onomasiologische Karten gezeich-
net, auch dann, wenn infolge von Synonymenreichtum komplizierte
Kartenbilder entstanden; eine Verteilung auf zwei (oder drei) Blåtter
nahm ich nur in besonderen Fallen vor (wie bei Karte 8 adjektivische
gegeniiber 9 verbale Ausdriicke flir die brunstige Stute), wåhrend die
gelegentlichen Einzelwortkarten lediglich der Ergånzung dienen. Eine
Verteilung der einschlågigen Synonyme auf mehrere Einzelwortkar-
ten, wie sie zB. Modéer, Ordstudier durchgefiihrt hat, bietet zwar
den Vorteil des raschen Uberblicks iiber die Verbreitung der einzelnen
Worter, aber sie opfert dafur den ungleich grosseren Vorzug der ono-
masiologischen Karte, die gegenseitige Lagerung der Synonyme im
Raume und damit die gegenseitigen Wortbewegungen dem Benutzer
deutlich vor Augen zu fiihren. Ich håbe indessen im Interesse der Uber-
sichtlichkeit Worter, die nur wenige Male belegt und sprachgeographisch
(auch im Hinblick auf åltere Zustånde) nicht relevant sind, von den
49. Vgl. dagegen W. Mitzka, Handbuch zum Deutschen Sprachatlas (Marburg 1952),
S. 31 f.
50. K.-H. Dahlstedt, SvLm. 1960: 212 f. geht sicher zu weit, wenn er meint, das
Ausscheiden vereinzelter oder abweichender Belege sei grundsåtzlich unvereinbar
mit den methodischen Erfordernissen der Wortgeographie.
51. Grundsåtzlich bedenklich scheint mir die starke Retouchierung wortgeographi-
scher Karten, wie sie P. Skautrup, Kostaldens navne i danske dialekter (Festskrift
til museumsforstander H. P. Hansen, København 1949), S. 368 befiirwortet. Die
Darstellung in farbigen Flåchen, die Skautrup im Anschluss an Bennike-
Kristensens Kort over de danske folkemål (1898-1912) wahlt, kommt heute
hochstens noch fur skizzenhaft-illustrierende Karten in Frage.