Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 98
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SAMMELNAMEN FUR VIEH
Tel., in Set. und an einigen andern Orten von Agder (hier aber meist
mit smale vermischt; s.o.), in Rog. und S-Hord. Durch Beiziehung
der mit dem Gebrauch als Sammelnamen bunt wechselnden Belege in
der Bed. »Schaf(e)« wird zwar die Yerbreitung wesentlich geschlossener,
aber kaum grosser50. Auch Aasen und Ross kennen das Wort fast
nur aus dem Sudwesten und schon Leem51 lokalisiert es mit Avaldsnes
(Rog.). Einzig Ross fiihrt die Form smålo (vgl. o.) aus N-Møre und
Fosna an, wozu die beiden Belege des FB aus Møre o.R. 7 (smålog)
und S-Tr. 13 (smålog) stimmen. Wir mussen also, falis diese Angaben
wirklich richtig sind, damit rechnen, dass smålog einst in ganz West-
norwegen bis mindestens in den Tr., vielleicht sogar noch weiter nach
Norden hinauf52 verbreitet war, dass es aber, da es auch Chr. Jensøn
1646 nicht erwåhnt, wohl schon vor mindestens ca. 300 Jahren im wesent-
lichen auf seine Reliktposition im Sudwesten zuriickgedrångt wurde,
wo es jetzt ebenfalls stark im Riickgang begriffen ist.
24. In Ostnorwegen, im Tr. und in Nordnorwegen herrschen heute
die jungeren Bildungen småkrøter und småfe. Die einzige im Anorw.
belegte Zss. dieser Art, småfenad, tritt im FB nur in wenigen Resten
auf: in der Bed. »Kleinvieh« in zwei Belegen aus Solør53, ferner in
Hord. 12 sowie (im Trikompositum småfannkretur) in Nor dl. 7, in
der Bed. »Schafe« vereinzelt in S-Tr. (småfanna S-Tr. 2, småfanalår 10)
und in Nordi. 2; dazu kommen noch Belege aus Vefsn54, Helg.
(Aasen), Østerd. (NO) sowie aus Akersh. Eneb. (ebd.), wo Smaa-
fænna auch durch Wilse 1780 (vgl. S. 39, Anm .36) bezeugt ist55. Ebenso
50. Eber die bedeutungsmåssige Differenzierung gegeniiber smale s. oben § 22 mit
Anm. 10. Die Differenzierung gegeniiber fenad wirkt nicht minder zufållig: lt.
Tel. 16; A-Agd. (10?),18; V-Agd. 13 ist smålog Sammelname fur »Kleinvieh«,
fenad Bezeichnung fur »Schafe«, lt. Tel. 14 verhålt es sich gerade umgekehrt.
51. S. 184.
52. Lt. K. B. Wiklund, Entwurf einer urlappischen Lautlehre I (Helsingfors 1896)
229 ist lapp. smoallo »Schaf« aus smålog entlehnt oder doch (im Vokal) davon
beeinflusst; vgl. auch Qvigstad, Lehnw. S. 304.
53. Davon småfen Hedm. 8 anscheinend mit lautgesetzlicher Apokope, doch kommt
daneben am gleichen Ort lt. personlicher Mitteilung von Dr. I. Hoff mindestens
teilweise auch småfena vor.
54. småfåna Riksheim, Vefsnm. SS. 26,39.
55. Das Wort scheint schon im letzten Jh. ziemlich selten gewesen zu sein, da es Ross
nur aus Solør kennt. Aasens Bemerkung, es sei håufiger als småfe, ist deshalb
wohl fragwiirdig.