Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 390
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RIND
Gebiet mit suta, das sich imSiidosten in das Gebietvon drynja einschiebt,
beherrschen diese Worter vom nordi. Østerd., oberen Gbd. und inneren
Sogn an sozusagen das ganze nordliche Norwegen. Sie stellen, gesamt-
haft, den dritten Haupttypus dar, und wir diirfen deshalb wohl hier, grob
gesehen, von einer Dreiteilung des norw. Sprachraumes in Nord, West
und Siidost sprechen.
Die Form suta ist eine on-, syta eine mn-Ableitung von sut f. »Kummer,
Sorge, Sorgfalt«. Die on-Bildung ist auf ein ziemlich kleines Gebiet im
Siidosten beschrånkt: unteres Busk., nordi. Vestf. und (wenigstens
vereinzelt) nordi. Øs tf. Auch in der allgemeinern Bed. »jammern, klagen«
ist die Form nicht viel weiter verbreitet: lt. Torp 747 in Toten,
Ring. und Vestf. Die /an-Bildung, die Aasen in den Bedeutungen
»bekiimmert sein; klagen, jammern« als ’ziemlich allgemein’ bezeichnet,
erscheint im vorliegenden speziellen Sinn vor allem in einem zusammen-
hångenden Gebiet, das S-Tr. ohne die Kiistengebiete, das nordi. Østerd.
(nach einer Angabe aus Hedm. 11 in NO auch das mittl. Østerd.),
das obere Gbd. (mit einigen Auslåufern in Valdres - Hall.), Sogn
(mit Auslåufern bis N-Hord. und Hard.), die innern Teile von Sfj. und
Nfj. sowie vor allem die innern Gebiete von Møre o.R. umfasst.
Ausserdem gilt sie im grossten Teil von Troms.
Zwischen die beiden Gebiete von syta sind r-Formen eingelagert: sie
herrschen demnach von den Kiistengegenden von S-Tr. bis ins sudl.
Troms, wobei sutra (mit urspriinglich kurzem -u-) vor allem in S-Tr.,
sytra (-y-) vor allem von N-Tr. 19 an nordwårts gilt, wåhrend sautra
in dieser Bedeutung nur vereinzelt auftritt (N-Tr. 13,18; Nordi. 12a).
Die Form sutra kommt ausserdem vereinzelt auch im Får. in der vor-
liegenden Bedeutung vor. In der Bed. »jammern, klagen« (auch »sich
scheuen«) sind sutra und sytra viel weiter verbreitet, nach den Angaben
bei Torp 747 (Mandal, Tel., Østl., Bergens Stift, Tr.) wohl in fast
ganz Norwegen, wåhrend sautra lt. Torp 568 in den Bedeutungen
»andauernd jammern; brummen; weitlåufig und monoton schwatzen«
in Tel., Rbg., Rog. und dann wieder in Fosna, Innherred und
Namd. im Gebrauch ist.
Da die Verbreitung der Formen mit und ohne Umlaut nicht mit der-
jenigen von suta/syta ubereinstimmt, stosst die Annahme, dass es sich
bei den r-Formen um junge Bildungen von den letztern aus handle,
auf Schwierigkeiten. Auch ist, wie die Senkung y>ø an den meisten
Orten zeigt, bei den r-Formen von kurzem u,y auszugehen. Entweder