Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 61
EINLEITUNG
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band zu NgL, 2. række, Bd. I54 hinaus) den fur unsere Belange sehr
wichtigen mnorw. Wortschatz noch nicht umfassend zu sammeln begon-
nen. Misi. Belege sind zwar jetzt zT. auf der Arbeitsstelle der OH
gesammelt, aber noch nicht publiziert, und furs Får. besitzen wir bekannt-
lich iiberhaupt vor dem 18. Jh. nur spårliche Quellen. Bei aller Yorsicht
in der Beurteilung des vorliegenden Materials bleibt deshalb in manchen
Fallen ein Rest von Unsicherheit55. Dagegen håbe ich alle erreichbaren
Worterbiicher des iibrigen nord. Sprachgebiets (Schwed., Dån., ehe-
malige nord. Dialekte auf den britischen Inseln), in einzelnen Fållen
auch handschriftliches Material aus ULMA zu Rate gezogen, um die
westnord. Verhåltnisse nach Moglichkeit in gesamtnord. Zusammen-
hånge hineinstellen zu konnen.
Den onomasiologischen Einzelstudien gab ich einen so breiten Raum
in der Uberzeugung, dass solche Einzeluntersuchungen — wie ja vor
allem die Romanisten gezeigt haben56 — an sich schon wissenschaftliches
Interesse beanspruchen diirfen, aber auch deshalb, weil nur sie eine
zuverlåssige Grundlage fur allgemeinere sprach- und kulturgeographische
Erorterungen abgeben. Im Schlusskapitel (S. 446 ff.) werde ich dann
versuchen, auf dieser Grundlage eine zusammenfassende Darstellung
der Wortråume und Wortgrenzen und der sie bestimmenden Sprach-
bewegungen zu geben und sie in allgemeinere sprachgeograpische sowie
nach Moglichkeit auch historische Zusammenhånge hineinzustellen.
54. Norges gamle Love, anden række 1388-1604, I. 1388-1447, b. Registre ved Oscar
Alb. Johnsen. Christiania 1912.
55. Auch einschlågige Ortsnamen håbe ich nur ausnahmsweise beiziehen konnen, da
eine systematische Beriicksichtigung dieses fur åltere wortgeographische Zustånde
oft wichtigen Materials natUrlich viel zu weit gefiihrt hatte.
56. Auf dem Gebiet der deutschen Mundarten wåren hier vor allem Th. Frings’
Arbeit iiber Wochentagsnamen (Zur Ceographie und Geschichte von 'Ostern,
Samstag, Mittwoch' im Westgermanischen; IF 45, 1927: 276 ff.) und die von W.
Mitzka herausgegebenen wortgeographisch-onomasiologischen Einzelstudien
zum DWA (1950 ff.) zu erwahnen (vgl. auch E. Kranzmayer, Die Synonyme
fiir Kinn und Stime in den Mundarten Altbayerns, Mtinchen 1927, — Die Namen
der Wochentage in den Mundarten von Bayern und Osterreich, Wien und Mtinchen
1929, die jedoch keine Karten enthalten), auf nordischem Gebiet vor allem Zetter-
holms Arbeiten (vgl. ausser den im Abkiirzungsverzeichnis genannten noch
Stava.Ett kartlaggningsforsok, SvLm. 1940: 5-55) sowie einige Arbeiten dånischer
Mundartforscher (vgl. bes. Peter Skautrup, Kostaldens navne i danske dialekter,
Festskrift H. P. Hansen, København 1949: 356-387; Niels Åge Nielsen,
Ørentvistens jyske navne, Festskrift til Peter Skautrup, Aarhus 1956: 335-349);
s. im iibrigen auch die § 1 erwåhnten kleineren norwegischen Arbeiten.