Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 255
ERSTE ALTERSSTUFE
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sentlich ergånzt werden: so fur Akersh. 3,8; Oppl. 5,12 und Fluberg
(siidostl. von Oppl. 5); Busk. 8,12; Tel. 6; A-Agd. 8,10. Obwohl
damit zu rechnen ist, dass es zT. durch Bm. und Fachsprache neuer-
dings wieder eingefiihrt worden ist (worauf vielleicht die mehrfach vor-
kommende Schreibung følV deutet), handelt es sich bei andern Belegen
deutlich um Relikte5. Auch einige Angaben, die es nur in Zusammenset-
zungen (hingst(e)-, heste-, merr(e)-, hoppe-føl(l), in Tel. 9 føllhoppé) nen-
nen, weisen vielleicht in dieser Richtung (vgl. allerdings auch § 103).
Vor allem ist zu beachten, dass auch in diesen Gegenden in Zusam-
mensetzungen fur »tråchtig« an den allermeisten Orten nur fyl (fyl-
dig{er), -full, -tung, -stinn, -leid) erscheint. Besonders charakteristisch
sind hier einige Angaben aus Tel. mit ålterem, isoliertem fyldig neben
jungerer, ’lebendiger’ Zss. folatung6.
In Siidostnorwegen konnen wir zwei Gebiete unterscheiden, in
denen die erste Altersstufe meist mit fole (fåla, fålå) m. (gewohnlich von
beiden Geschlechtern, dazu spezifizierende Zssen. wie hest- / merra-,
hoppe-fole) bezeichnet wird:
a) ein westliches, Busk., Vestf., Tel. und das osti. A-Agd. umfas-
sendes Gebiet, wo meist nur eine Altersstufe vor dem ausgewachsenen
Stadium besonders bezeichnet wird (vgl. o.) und sich die Benennung
des jungen Tieres deshalb iiber einen entsprechend langen Zeitraum,
meist 0-3 Jahre, erstreckt. Die in weiten Gebieten Siidwestnorwegens
iibliche Stufung: 1. fyl / 2. fole (s. § 107) kommt hier nur vereinzelt
vor (Busk. 2). Wo fyl noch neben fole existiert, werden die beiden
synonym verwendet7. An einigen Orten ist zwar fole als Bezeichnung
der zweiten Stufe beibehalten, doch wird die erste mit sugar(unge)
benannt8.
b) ein Gebiet am Ostrand Norwegens (Solør mit Fledm. 6), wo
fole gewohnlich nur die erste von zwei oder mehreren Altersstufen des
5. So bei Akersh. 8 (OS 43), wo ausdrucklich gesagt wird, dass fyl der Sprache der
ålteren Generation angehore.
6. Vgl. § 48, Anm. 33. Diese Angaben zeigen, dass fyl hier nicht, wie Zetterholm
1937, S. 122 aus der Håufigkeit der Zssen. føltung, følmen schliessen mochte, in
Obereinstimmung mit dem Nisl. (vgl. § 106) speziell vom Embryonalstadium des
Fohlens gebraucht wird. Eine solche Bedeutung scheint im FB nur in einem Beleg
aus Nor dl. 6 (fole »Fullen im allgem.«, aber: merra er med føl »tråchtig«) vor-
zuliegen.
1- Vgl. Busk. 13: 'fole og føl vert brukt om einannan (0-3 J.)’.
8. Busk. 12; Vestf. 3; Tel. 7,8,10. Vgl. auch § 105.