Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1941, Qupperneq 80
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LE NORD
die Landwirtschaft mit Futterstoffen, Kunstdiinger, Maschinen,
Geraten und Gebrauchsgegenstánden jeder Art.
Man hat, namentlich in den letzten 2—3 Jahren, u. a. durch
den sog. Rohstoffausschuss und die Akademie fiir technische
Wissenschaften, eine Untersuchung dariiber ins Werk gesetzt, ob
es der Landwirtschaft nicht möglich wáre, in noch höherem Masse
als bisher Rohwaren fiir die dánische Industrie herzustellen;
namentlich hat man seine Aufmerksamkeit der Textilindustrie
zugewandt, die grosse Mengen von Wolle, Flachs und Hanf
abnehmen könnte, wenn sich die Herstellung dieser Erzeugnisse
rentabel gestalten liesse. Yielleicht sollte man auch den Tabak in
diesem Zusammenhange nennen. Beziiglich der Pflanzenzucht ist
ja ausserdem namentlich von einer erhöhten Produktion von Fut-
terstoffen und Brotkorn die Rede. Alle diese Bestrebungen ver-
folgen zwei Ziele: stárkere Bescháftigung in der inlándischen In-
dustrie und Landwirtschaft und Devisenersparnis.
Der Krieg hat das Bediirfnis nach Erhöhung der Produktions-
kapazitát der Pflanzenzucht noch weiter verschárft, und es wird
sicher richtig sein, in dieser Angelegenheit auf lange Sicht zu
arbeiten. In diesem Zusammenhang sei besonders an die ver-
schiedenen Landgewinnungsprojekte erinnert, die der Arbeitsbe-
schaffung und der Volkswirtschaft Möglichkeiten von hohem
Wert erschliessen. Die Verwirklichung dieser und áhnlicher Pláne
kann in erster Linie durch die Neuarbeiten Bescháftigung schaf-
fen, und, was auf die Dauer vielleicht noch bedeutungsvoller
ist, die Bestellung des Bodens, der bei den betreffenden Boden-
verbesserungs- und Trockenlegungsarbeiten gewonnen wird, kann
dauernde Arbeitsmöglichkeiten geben; es handelt sich ja in gros-
sem Umfange um Fláchen, die unter dem Meeresspiegel liegen.
Es diirfte besser sein, durch Landgewinnung neue landwirt-
schaftliche Siedlungen zu schaffen, als durch weitere Aufteilung
bereits bebauten Bodens; die staatlichen Kleinsiedlungen sind mit
grossen Nachteilen, namentlich beziiglich ihrer Rentabilitát, be-
haftet, und die Schwierigkeiten in dieser Hinsicht werden in Zu-
kunft kaum geringer werden. Ich denke in diesem Zusammen-
hang besonders an die tierische Produktion, die ich im iibrigen
unter den bestehenden Verháltnissen lieber nicht náher besprechen
möchte; die Lage ist ernst, und die Zukunft ist gánzlich in Dunkel
gehiillt.
Wenn also auch von einer Steigerung der landwirtschaftlichen
Produktion die Rede sein kann, wodurch man die Anzahl der in