Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1941, Blaðsíða 245
DANISCHE SELBSTVERSORGUNG
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kerung eine lohnende und stabile Bescháftigung zu sichern; —
wenn auch die landwirtschaftliche Produktion damals noch in
stetigem Fortschritt begriffen war, machte es die technische Ent-
wicklung der Landwirtschaft doch unmöglich, einen grösseren Teil
des Bevölkerungszuwachses in lohnender Weise zu bescháftigen.
Der Verein »Dánische Arbeit« war, direkt oder indirekt, der
»Geburtshelfer« der vielen neuen Industrie- und Handwerksbe-
triebe, die in den Jahren vor und nach dem Weltkriege in Dáne-
mark entstanden, und von denen viele heute einen gefestigten und
geachteten internationalen Namen besitzen. Sowohl auf dem Ge-
biete der Verbrauchswaren wie der Produktionsmittel gewannen
dánische Erzeugnisse in diesen Jahren an Boden. Dánische Textil-,
Leder- und Gummiwaren, dánische Baumaterialien und -Instal-
lationen und dánische Maschinen und Werkzeuge verdrángten
durch ihre Qualitát und Billigkeit in weitem Umfange die ent-
sprechenden auslándischen Erzeugnisse vom Markte.
Indessen trat der Landesverein »Dánische Arbeit« nicht nur
fiir dánische Waren und besonders fiir die neuen dánischen Er-
zeugnisse ein. Man suchte ausserdem der Wirtschaft neue
Aufgaben anzuweisen auf Gebieten, auf denen nach billigem Er-
messen ungenutzte Möglichkeiten liegen miissten. Man begann,
eine Art »Ubersichtskarte« iiber das dánische Wirtschaftsleben
anzufertigen, und arbeitete, so gut es ging, Listen iiber die Waren
aus, die in Dánemark nicht hergestellt wurden.
Durch die Erweiterung der industriellen Produktion wurden
auf dem Instrument des dánischen Wirtschaftslebens neue Saiten
aufgezogen, fiir viele dánische Hánde wurde eine gute und loh-
nende Bescháftigung geschaffen, und man gelangte so einen Schritt
vorwárts auf dem Wege zu dem erstrebten Ziel: das Produk-
tionsleben gegeniiber Erschiitterungen und Krisen der es umge-
benden Welt stabiler zu gestalten. Es wurde jedoch mit der
Zeit klar, dass man, um in dieser Richtung weiterzukommen,
auf die Rohstoffprobleme eingehen musste; die neuen industriel-
len Produktionen arbeiteten ja ebenfalls in hohem Masse mit ein-
gefiihrten Rohstoffen, und die dánische Wirtschaft war daher
auch weiterhin stark abhángig vom Aussenhandel, der nach wie
vor einen recht einseitigen Charakter hatte.
Mit der internationalen Landwirtschaftskrise, die 1929 ein-
setzte und 1931 und in den folgenden Jahren die dánische Land-
wirtschaft in ihrem vollen Umfange traf, wurde es allen klar, wie
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