Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1941, Side 297
ISLANDISCHE LITERATURGESELLSCHAFT 291
stifter, dass die Gesellschaft islandisch sein und von Islándern
verwaltet worden solle, deutlich hervor, indem man bestimmte,
dass alle Beamten der Gesellschaft Islánder sein sollten oder
Mánner, die hinsichtlich ihrer islándischen Sprach- und Landes-
kenntnisse es mit den Islándern voll aufnehmen konnten, und
ferner dass die Ortsgruppe in Reykjavík die Hauptgruppe der Ge-
sellschaft sein solle.
Am 30. Márz 1816 war also »HiS íslenzka Bókmentafjelag«
eine Tatsache, und sie bliiht noch immer am Ausgang des Jahres
1941, da dieser Grundriss ihrer Geschichte geschrieben wird.
Nachdem wir also auf Grund der offiziellen Berichte der Ge-
sellschaft ein einigermassen geschlossenes Bild von der Entstehung
und Griindung derselben gegeben haben, bleibt uns nur noch
iibrig, in Kiirze einen Uberblick iiber die Wirksamkeit der
Gesellschaft und ihre Bedeutung in den vergangenen 125 Jahren
zu geben.
Gemáss den Satzungen hatte die Gesellschaft die Aufgabe, nach
bestem Yermögen durch Herausgabe von Buchern und auf andere
Weise die islándische Sprache und Literatur lebendig zu erhalten
und damit zur Aufrechterhaltung der nationalen Bildung und
Ehre beizutragen. Die Gesellschaft sollte insbesondere die Schrif-
ten verstorbener islándischer Schriftsteller herausgeben, vornehm-
lich solche, die sonst verloren gehen könnten, und deren Erschei-
nen Island zur Ehre gereichen wiirde. Die Gesellschaft sollte
ferner populáre, gemeinniitzige Schriften und Schulbiicher her-
ausgeben.
Wie hieraus ersichtlich, war die Wirksamkeit der Gesellschaft
nicht auf die Veröffentlichung von Schriften beschránkt, sondern
konnte sich auch der Förderung und Unterstiitzung anderer Un-
ternehmungen zuwenden, die zur Aufklárung des Volkes bei-
trugen. In diesem Zusammenhang mag erwáhnt werden, dass
eine der bedeutendsten Aufgaben, welche die Gesellschaft auf-
nahm, die Durchfiihrung der Vermessung und Kartographierung
Islands war. Im Jahre 1820 war die Vermessung und Kartogra-
phierung der Kiistenstrecken des Landes so ziemlich vollendet,
das Land selbst hatte man aber nicht vermessen, und es bestand
auch keine Aussicht, diese Aufgabe zu lösen. Als daher der be-
kannte Mathematiker Björn Gunnlögsson mit dem Vorschlage
an die Regierungsbehörden herantrat, fiir die Lateinschule in
Bessastaðir, wo Gunnlögsson Lehrer war, Landmesserapparate an-
zuschaffen, war man zwar geneigt, diesem Wunsche entgegen-
zukommen; die Sache zog sich aber bis zum Winter 1831 hin,