Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1941, Side 249
DANISCHE SELBSTVERSORGUNG
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normalen Verháltnissen zur Aufrechterhaltung der dánischen
Produktion und damit fiir die Versorgung der Bevölkerung mit
wichtigen Waren erforderlich waren. Verschiedene der zwecks
Umlegung und Ausbau des dánischen Produktionslebens in der
Richtung auf eine grössere Selbstversorgung mit Rohstoffen in
Vorschlag gebrachten Ideen, die in den Jahren vor dem Kriege
durchgearbeitet worden waren, konnten jetzt verháltnismássig
schnell in die Tat umgesetzt werden, zu unermesslichem Nutzen
fiir die dánische Bevölkerung; andere dieser Pláne mussten ge-
rade infolge der Kriegsverháltnisse einstweilen beiseitegelegt wer-
den, weil die dazu notwendigen Maschinen und Materialien nicht
mehr zu beschaffen waren.
Wenn man sich ein vollstándiges Bild des dánischen Selbst-
versorgungsproblems unter den augenblicklichen Verháltnissen
machen will, muss man indessen alle bedeutenderen Rohstoff-
gebiete und die Selbstversorgungsmöglichkeiten, die sie enthalten,
im Zusammenhang betrachten, ohne Riicksicht darauf, ob diese
Möglichkeiten im jetzigen Kriege ausgenutzt werden können —
und möglicherweise bereits ausgenutzt sind —, oder ob ihre Nutz-
barmachung warten muss, bis wieder normale Zeiten kommen.
Die Rohwaren, die in Dánemark benötigt werden, und von
denen der grösste Teil normalerweise vom Auslande bezogen
wurde, lassen sich im wesentlichen in folgenden Hauptgruppen
zusammenfassen: feste und fliissige Brennstoffe, Metalle, anima-
lische und vegetabilische Öle und Ölrohstoffe, Futtermittel, Diin-
gemittel, Faserstoffe, Holz und Zellulose, Gummi, Chemikalien
und schliesslich die Rohstoffe der Genussmittelindustrie: Kakao-
bohnen, Tabak usw.
Auf dem Gebiete des Brennstoffs und der Krafterzeugung
war die dánische Selbstversorgung in normalen Zeiten recht ge-
ring; die leichten Schiffsverbindungen mit kohlenproduzierenden
Lándern machen unter friedlichen Verháltnissen das auslándische
Heizmaterial so billig, dass die inlándischen Kraftquellen schwer
damit konkurrieren können. Doch wurde zu Friedenszeiten ein
betráchtlicher Ausbau von Wasserkraftanlagen an den dánischen
— insbesondere den jiitischen — Wasserláufen durchgefiihrt.
Diese Arbeit wird wáhrend des jetzigen Krieges fortgesetzt, und
man rechnet hierbei damit, eine Gesamtproduktion von 6o Mill.
KWh Wasserkraftelektrizitát jáhrlich erreichen zu können, was
x/15 des gesamten Elektrizitátsverbrauchs des Landes entspricht.
In den letzten Jahren sind ferner Pláne aufgetaucht zur Errich-