Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1941, Blaðsíða 250
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LE NORD
tung eines grossen dánischen Kokswerkes, da sich herausgestellt
hat, dass der Preis fiir Kohlen und fiir Koks nach dem Brenn-
wert berechnet in dánischen Háfen ungefáhr gleich ist. Da Koks
einen wesentlichen Bestandteil der Heizmaterialmenge ausmacht,
die unter normalen Verháltnissen in Dánemark benötigt wird,
muss es sich also lohnen, ihn im Lande herstellen zu lassen, weil
man dabei zum Nutzen der dánischen Wirtschaft die Neben-
produkte: Gas, Teer, Benzol usw. gewinnt, welche die Koks-
produktion mit sich bringt. Das Gas kann z. B. zur Herstellung
von Salpeter benutzt werden, und es sind zur Zeit Kráfte am
Werke, um in naher Zukunft ein dánisches Kokswerk in Ver-
bindung mit einem Salpeterwerk zu errichten, das imstande sein
sollte, den grössten Teil des dánischen Verbrauchs an Stickstoff-
diinger zu liefern.
Der gleiche Gedanke, einen Teil der Bearbeitung des aus-
lándischen Rohstoffs nach Dánemark zu verlegen und dadurch
sowohl vom Standpunkte der Bescháftigung wie der Versorgung
aus Vorteile zu erzielen, war iibrigens vor dem Kriege auf einem
anderen Gebiete aufgetaucht, námlich beziiglich der Brennöle.
Es lagen grosse Pláne zur Errichtung einer dánischen Ölraffinerie
vor, die dazu beitragen könnte, die Selbstversorgung mit einer
Reihe wichtiger chemischer Erzeugnisse zu fördern; diese Idee
hat aber natiirlich fiir die Dauer des Krieges beiseitegelegt wer-
den miissen.
Dass die Selbstversorgung mit Heizmaterialien in Dánemark
in normalen Zeiten ziemlich gering war, bedeutet indessen nicht,
dass keine Möglichkeiten fiir einen gewissen Grad von Selbst-
versorgung bestehen. Unter den jetzt obwaltenden Verháltnissen
sind die natiirlichen Heizstoffreserven, die sich in den dánischen
Torfmooren, Braunkohlenlagern und Wáldern finden, von aller-
grösstem Wert fiir die dánische Wirtschaft. Mit Hilfe des Gene-
ratorantriehs ist es gelungen, einen wesentlichen Teil des schwe-
ren Lastkraftwagenverkehrs durch dánisches Buchenbrennholz in
Gang zu erhalten, und im Sommer 1941 wurden Torf und Braun-
kohle in einer Menge produziert, die ca. 2V2 Mill. Tonnen Stein-
kohlen entspricht, d. h. gegen V2 des normalen dánischen Heiz-
materialverbrauchs. Sowohl fiir die Aufrechterhaltung der In-
dustrie wie fiir den Transport und fiir die Heizung der Woh-
nungen ist diese dánische Brennstoffproduktion naturlich von
unermesslicher Bedeutung gewesen.
Neben Heizmaterial und Kraft sind Eisen und Metalle die