Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1941, Síða 299
ISLANDISCHE LITERATURGESELLSCHAFT 293
werke beschránkte. Doch sollen hier noch die Jahrbiicher der Ge-
sellschaft genannt werden, die nach Freys Diener und Boten
»Skírnir« benannt wurden. Der Anfang wurde mit der Heraus-
gabe des »Islensk Sagnablöð« gemacht, das die wichtigsten Regie-
rungsmitteilungen, Mitteilungen iiber Weltereignisse, Artikel iiber
landwirtschaftliche und Handelsfragen sowie Besprechungen
neuer Biicher im In- und Auslande enthalten sollte. Diese Zeit-
schrift erschien 10 Jahre lang; 1827 ánderte man aber den Namen
der Jahrbiicher in »Skírnir«, und diesen Namen tragen sie noch
heute. Skírnir wurde bis 1889 in Kopenhagen herausgegeben und
erscheint seitdem in Reykjavík. Die Jahrbiicher wurden in diesen
Jahren vorziiglich redigiert und sind bei den Mitgliedern der Ge-
sellschaft sehr beliebt. Ich hebe dies hier besonders hervor, nicht
nur weil die Jahrbiicher im Laufe der Jahre viele ausgezeichnete
Artikel gebracht haben und eine der hauptsáchlichsten Ausgaben
der Gesellschaft sind, sondern auch weil sie wohl weitaus die
áltesten Jahrbiicher dieser Art im Norden sind. —
Die Könige von Dánemark und Island haben, seit der Zeit
König Friedrichs VI., der Gesellschaft grosse Gunst und Unter-
stiitzung angedeihen lassen. 1840 iibernahm der damalige Kron-
prinz Friedrich, der spátere König Friedrich VII., das Protektorat
iiber die Gesellschaft, und das gleiche haben alle spáteren Könige
getan. —
Ausserdem hat die Gesellschaft von den verschiedensten Sei-
ten grosse Zuwendungen erhalten und Unterstiitzungen bezogen.
Am 30. Márz 1825 besass die Gesellschaft iiber ca. 7600 Kr.,
im Jahre 1916, an ihrem 100. Stiftungstage, verfUgte sie iiber
mindestens 60.000 Kr., und doch war der Wert der von ihr her-
ausgegebenen Schriften, die sie in den meisten Jahren ihren Mit-
gliedern geschenkt hat, weit grösser als die jáhrlichen Beitráge
der Mitglieder. —
Die Anzahl der Mitglieder der Gesellschaft betrágt gegen-
wártig in Island weit iiber 1000 und iiber 100 in der iibrigen
Welt, in Dánemark, Norwegen, Schweden, Finnland, England,
Deutschland, Holland, Italien, Frankreich, Australien, U. S. A.,
Canada und China. —
Unter den iiber 30 meines Wissens noch lebenden Ehrenmit-
gliedern der Gesellschaft seien hier erwáhnt Sir W. A. Craigie,
Watlington; Professor N. M. Gjelsvik, Oslo; Professor Hjalmar
Lindroth, Göteborg; Professor KnutLiestöl, Oslo; Professor Kemp
Malone, Baltimore; Professor Rud. Meissner, Bonn; Professor