Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1941, Blaðsíða 247
DANISCHE SELBSTVERSORGUNG
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ten Gedanken aber doch fruchtbaren Boden. So versorgte sich
in den letzten Jahren vor dem jetzigen Kriege Dánemark nicht
nur — im Gegensatz zu den i92oer Jahren — selbst mit Schlacht-
gefliigel, sondern exportierte auch von dieser Ware fiir 5—6 Mil-
lionen Kronen jáhrlich. An Ápfeln und Steinobst, das man friiher
ebenfalls in recht grossem Umfange vom Auslande geholt hatte,
wurde in den gleichen Jahren fiir iiber 30 Mill. Kr. jáhrlich
produziert, — ein Produktionswert, der den gesamten Produk-
tionswert des dánischen Forstwesens in den gleichen Jahren iiber-
stieg. Wáhrend Dánemark in den i92oer Jahren eine recht grosse
Einfuhr von Kartoffeln und Kartoffelerzeugnissen gehabt hatte,
u. a. von Holland, konnte das Land sich vor dem Kriege auch
in dieser Hinsicht selbst versorgen und fiihrte sogar Kartoffeln
aus, und die Erzeugung von sowohl Industrie- wie von Speise-
und Futterkartoffeln war rationalisiert worden. Kurz vor Aus-
bruch des Krieges war in Holbæk eine Strohpappfabrik errichtet
worden, die einen bedeutenden Teil des Strohiiberschusses der
Landwirtschaft abnehmen und nutzbar machen konnte. Ebenfalls
im Laufe der i93oer Jahre waren mehrere Kaseinfabriken in Gang
gekommen, und hierdurch war eine niitzliche Anwendung fiir
den Teil der Magermilch geschaffen worden, fiir den man nach
der Reduktion der Schweineproduktion in der Landwirtschaft
keine Verwendung mehr hatte. In diesem Zusammenhang mag
erwáhnt werden, dass in diesem Jahrzehnt auch eine Gelatine-
fabrik und zwei Blutalbuminfabriken errichtet wurden; in beiden
Fállen dient die Fabrikation der Ausnutzung von Neben- und
Abfallserzeugnissen der Schláchtereiproduktion und auf dem ein-
heimischen Markt gleichzeitig dem Ersatz einer friiheren Ein-
fuhr.
í939 wurden in Dánemark fiir 1 Mill. Kronen Silberfuchs-
felle produziert, es wurden Weiden gefállt zum Ersatz eines we-
sentlichen Teiles der Einfuhr von Fassbándern, die sich friiher
auf % Mill. Kronen jáhrlich stellte, und eine rationelle Kanin—
chenzucht war in rascher Entwicklung begriffen. Wissenschaft-
ler hatten mit einer systematischen Versuchsarbeit iiber die Back-
fáhigkeit des dánischen Weizens begonnen, Flachs und Tabak
wurden in bescheidenem, aber steigendem Umfange angebaut, und
es war trotz ungiinstiger Vorbedingungen gelungen, einen Schaf-
bestand aufrechtzuerhalten, welcher der Textilindustrie xl$ ihres
Wollverbrauchs liefern konnte.
Selbstversorgungsbestrebungen wie die hier skizzierten miis-