Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1941, Qupperneq 85

INDUSTRIE UND LANDWIRTSCHAFT
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schaftlichen Erwerbszweiges und zu seiner Bedeutung fiir die
Gesamtwirtschaft unseres Landes völlig unzureichend ist. Es fehlte
an Mitteln fiir die Ausbesserungsarbeiten an den Gebáuden, die
zur Aufrechterhaltung des Betriebes erforderlich sind, und noch
weniger ist es möglich gewesen, auf dem Lande 'Wohnverhált-
nisse zu schaffen, die einigermassen dem entsprechen, was die
arbeitende Bevölkerung in den Stádten in weitem Ausmasse er-
reicht hat.
Das hier erwáhnte Missverháltnis ist vielleicht der beste Be-
weis dafiir, dass die Klagen iiber schlechte Rentabilitát seitens der
Landwirtschaft und ihre Forderung, mit anderen Erwerbszweigen
gleichgestellt zu werden, im grossen und ganzen begriindet ge-
wesen sind. Es scheint jetzt auch ein wachsendes Verstándnis
dafiir zu bestehen, dass die Bautátigkeit auf dem Lande geför-
dert werden muss. Die kiirzlich beschlossenen Gesetze deuten
hierauf hin. Ich glaube aber, dass die Initiative, wenn wirklich
durchgreifende Ergebnisse erzielt werden sollen, von diesem
Erwerbszweige selbst ausgehen muss, und man muss die Mán-
ner der Landwirtschaft eindringlich ersuchen, einen Teil der
Mehreinnahmen, die bei der jetzigen besseren Konjunktur ent-
stehen, in passendem Umfange zur Ausbesserung ihrer Gebáude
zu benutzen, — darunter auch zur Schaffung besserer Wohn-
verháltnisse fiir ihre Mitarbeiter. Um Missverstándnisse zu ver-
meiden, will ich hinzufiigen, dass man einen scharfen Unter-
schied machen muss zwischen den Mehreinnahmen, die den höhe-
ren Preisen fiir landwirtschaftliche Erzeugnisse zuzuschreiben
sind, und der Vermehrung des fliissigen Kapitals, die von der
Realisierung eines Teiles des Viehbestandes herriihrt; die Mehrein-
nahmen können in verschiedener Weise zur Konsolidierung An-
wendung finden, darunter wie gesagt, zur Bautátigkeit, aber das
fliissiggemachte Kapital muss soweit wie möglich in Bereitschaft
gehalten werden fiir die Zeit, wo der Betrieb wieder in sein nor-
males Geleise gebracht werden soll.
In diesem Zusammenhange kann es vielleicht angebracht sein,
die leitenden Mánner der wichtigsten Industriezweige der Land-
wirtschaft — der Meierei und Schláchterei — anzuregen, die stille
Zeit, die infolge der teilweisen Produktionseinstellung bevorsteht,
dazu zu benutzen, durch eine ernste und griindliche Untersuchung
dariiber klar zu werden, inwieweit die beiden genannten Indu-
strien ihren Betrieb umstellen und modernisieren sollten; ich denke
hierbei besonders an die Niederlegung eines Teiles der vielen