Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1941, Blaðsíða 252
246
LE NORD
sen. Das neue Stahlwalzwerk, mit dem man bereits vor dem
Kriege begonnen hatte, und das vermutlich bald fertig sein wird,
wird im wesentlichen auf der Verwendung von Schrott basiert
sein, einem Rohmaterial also, das aus dem Lande selbst stammt,
und man hat vorláufig eine jáhrliche Produktion von 40 000
Tonnen im Auge, d. i. ca. 15 % des normalen dánischen Ver-
brauchs an Walzwerksprodukten.
Unter normalen Verháltnissen werden in Dánemark grosse
Mengen von animalischen und vegetabilischen Ölen zur Herstel-
lung von so wichtigen Waren wie Margarine, Seife, Speiseöl,
Firnis, Leinöl, Farben und Lack verarbeitet. Weitaus der grösste
Teil dieser öle oder der zur Verarbeitung notwendigen Rohstoffe,
namentlich ölsamen, wird vom Auslande eingefíihrt. Der Anbau
von ölsamen kann indessen sehr wohl in Dánemark stattfinden.
Wenn unter normalen Verháltnissen nur ganz geringe Mengen
dieser Ware hierzulande erzeugt werden, ist dies darin begriin-
det, dass die Preise der importierten Samen in der Regel so nied-
rig liegen, dass der Anbau sich nicht lohnt. Wáhrend des gegen-
wártigen Krieges, wo die Zufuhr von Ö1 und Ölsamen usw.
gánzlich aufgehört hat, ist jedoch die Frage einer dánischen Selbst-
versorgung in dieser Hinsicht aktuell geworden. Man hat Be-
rechnungen angestellt, die gezeigt haben, dass man bei Anwen-
dung von ca. 10 % des landwirtschaftlichen Bodens zu diesem
Zwecke eine volle Deckung des normalen Verbrauchs an ölen
erzielen könnte. Bisher ist es jedoch noch nicht gelungen, einen
umfassenderen Anbau von ölpflanzen in Gang zu bringen, es
sind aber starke Kráfte am Werke, um — vorausgesetzt, dass
der Krieg weiter andauert — diesen Zweig der landwirtschaft-
lichen Produktion in den kommenden Jahren stark auszubauen.
Die Frage der dánischen Selbstversorgung mit Futtermitteln
ist, wie bereits erwáhnt, in erster Linie eine Frage der Beschaf-
fung von Futter mit grösserem Proteingehalt und in zweiter Li-
nie eine Frage der grösstmöglichen Getreideerzeugung. Unter Frie-
densverháltnissen hat das dánische Getreide mit dem auslándi-
schen Futtergetreide zeitweilig schwer konkurrieren können,
und die Landwirte haben, wie gesagt, auch in weitem Um-
fange vorgezogen, ölkuchen zur Winterfiitterung der Vieh-
bestánde zu importieren, anstatt den Proteingehalt des einheimi-
schen Futters durch Silage u. á. zu erhöhen und zu verteilen,
trotzdem dies sich zweifellos in vielen Fállen lohnen wiirde.
Jetzt wo die Einfuhr von ölkuchen und von Getreide und Mais