Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Page 41
EINLEITUNG
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genommen und im Jahre 1957 von NEG, Norsk Målførearkiv in Oslo
(NMA) und Institutt for Nordisk Filologi in Bergen (INF) an die damaligen
ca. 680Landgemeinden {herreder) in Norwegen, ausserdem vom Fåroischen
Museum (Føroya Fornminnissavn) in Torshavn an rund 30 Orte auf
den Fåroern verschickt, wåhrend die entsprechenden isl. Listen, die
ich wåhrend eines viermonatigen Aufenthalts in Reykjavik im Sommer
1957 ausarbeitete (I. Ord i sambandi vid husdyr, II. Ord i sambandi vid
himin, vedur og vind), noch im gleichen Jahr von der Arbeitsstelle der
OH an ca. 100 Personen im ganzen Land verteilt wurden. Die Methode
der schriftlichen Befragung wåhlte ich, weil aus Zeitgriinden ganz einfach
nichts anderes in Frage kam. Wenn ich auch nur die Hålfte aller (ins-
gesamt ca. 950) Gemeinden der drei in die Untersuchung einbezogenen
Lander selbst hatte besuchen wollen, so hatte dies bei den grossen
Entfernungen und den grosstenteils ziemlich spårlichen offentlichen
Verkehrsmitteln etwa drei Jahre ununterbrochener Aufnahmetåtigkeit
bedeutet! Nur in einigen wenigen, im Verzeichnis der Belegorte (§ 5)
besonders gekennzeichneten Fallen (3 auf den Fåroern und 6 auf Island)
håbe ich deshalb miindliche Erhebungen im Gelånde vorgenommen.
Die Liste zur Haustierterminologie umfasste fiir Norwegen (einschl.
Ergånzungsliste) ca. 210 Fragen (abgesehen von ergånzenden Fragen
wie zB. iiber kollektiven oder singularischen Gebrauch der Worter fiir
»Vieh« uå.), fiir Island ca. 180, die meteorologische Liste fiir Norwegen
ca. 110, fiir Island ca. 10034. Natiirlich drångte sich auch bei einer
’systematischen’ Behandlung der Haustier- und Wetterterminologie
eine gewisse stoffliche Beschrånkung auf. Bei der ersten Frageliste
schloss ich von vornherein alles, was zur eigentlichen Pflege der Haus-
tiere gehort (ausser dem Melken der Kiihe und Scheren der Schafe),
aus. Im Yordergrund standen hier die Bezeichnungen der einzelnen
Tiergattungen, des månnlichen und weiblichen Tieres und der ver-
schiedenen Altersstufen, ferner Bezeichnungen von Korperteilen und
Organen, des Geschlechtslebens (Brunst, Paarung, Tråchtigkeit, Ge-
båren) und der Tierlaute. Da der Fragebogen in Hinblick auf die Geduld
der Gewåhrsleute nicht zu umfangreich werden durfte, musste auch da
noch eine gewisse Auswahl getroffen werden, wobei bis zu einem gewissen
Grade doch auch die zu erwartende Ergiebigkeit beriicksichtigt werden
34. Die Zahlen lassen sich nicht genau angeben, da die Grenzen zwischen Haupt- und
Erganzungsfragen, ein- und mehrfachen Fragen usw. zT. fliessend sind.