Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Síða 83
VIEHSTAND EINES HOFES
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formale Entwicklung. Die urspriingliche Form bu ist nåmlich (ausser
im ersten Glied von Zssen.; vgl. Anm. 113) nur noch vereinzelt im
Gebrauch: A-Agd. 10106; Møre o.R. 4 (dazu noch einige Belege in
NO und OS 43: Hedm. S-Odal [zu diesem Belege vgl. u.]; Busk. Sigdal;
Tel. Vinje; A-Agd. Set. [Johannes Skar]; Rog. Time; S-Tr. Roan,
ferner bei Hoff, Numedal S. 88; Aasen [wenigstens fur ’Bergens
Stift’]; Aas, Gjerstad S. 10a; vgl. auch die ålteren Wortersammlungen
von Ramus, Norderhov 1698; ’Gunnerus; Hallager; Strom,
S-Møre 1762; Storm, Gbd. 1769’ lt. NO I 1048). Sonst herrschen
Formen, welche ihre Entstehung im wesentlichen dem dominierenden
Gebrauch der bestimmten Form verdanken:
1. buj, boj, bf. buje(t), boje{t), wohl meist als [buy] oder [buy\ zu
sprechen107, an den meisten Orten im Siidwesten von Tel. 7 bis Rog.
11, ausserdem in Sogn o.F. 19. Hieher sind wohl auch die mit ’by’
wiedergegebenen Formen aus Set. (A-Agd. 17-20) zu rechnen, da es
sich lediglich um umgekehrte Schreibung infolge Zusammenfalls mit
uy, uy, Øy<yla% handeln diirfte. Eine Yorstufe der diphthongischen
Formen ist in dem aus Rog. Fors. (NO) und Skjold (OS 43) bezeugten
[boja] mit bewahrter Lange erhalten. Wir ersehen daraus, dass buj(et)
durch Einschub eines Gleitlautes in der bestimmten Form anord. buit
entstanden ist. Die Kontraktion zu buj{et) muss aber in den meisten
Gegenden schon rel. friih erfolgt sein, da u sonst in dem siidnorw.
Diphthongierungsgebiet zu eu, eu geworden ist109. Dafiir spricht auch
die einst sicher weite Verbreitung, die durch buje in Sogn o.F. 19 und
in Belegen des 18. Jh.s aus N-Hord., S-Møre, Gbd. sowie bei Gun-
nerus (NO I 1048) bezeugt wird. Sie ist auch schon Ende des 17. Jh.s
in Bloch, Fyresdal 1698; Rasch, Stavanger 1698; Robyggjelaget E.
XVII. und in einer Wortersammlung aus Rog. Hjelm. 1682 (NO) direkt
uberliefert.
2. butt, bf. butti, im nordwestl. Tel. (14-16). 'Butte' erscheint ausser-
dem, weit ausserhalb des heutigen Verbreitungsgebietes, bei C hr. Jensøn
1646. Butt ist durch das Festwachsen des bestimmten Artikels<anord.
106. 'bue', wohl als bf. {buet) aufzufassen, konnte aber auch Normalisierung von
buj sein.
107. Vgl. Ross NB. II 23, XIV 71; Seip, Åsdølm. § 109.
108. Vgl. Ross NB. XIII 38. Eine Lautung bøi, bøiet verzeichnet NO auch aus Rog.
Bjerkr. und aus einer Wortersammlung aus Rog. Hjelm. 1682.
109. Vgl. Ross NB. XIII 38; Seip, Åsdølm. § 109.