Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Síða 174
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KORPERTEILE USW.
stårker als bei den andern Magenteilen in Erscheinung tretenden Auf-
splitterung des Sprachraums durch kleine lokale Typen1. Dennoch wird
das westnord. Gebiet weitgehend beherrscht von einem Typus, der nicht
nur im Isl. und Får. allein gebråuchlich ist, sondern sich fur eine nicht
allzu weit zuriickliegende Zeit auch in fast ganz Norwegen ausser dem
Sudosten nachweisen låsst und somit in seiner åltesten erschliessbaren
Verbreitung als typisch westskandinavisch gelten kann: norw. lake, isl.
laki, får. -lakki m. mit Zusammensetzungen.
Das Simplex ist in der Form laki auf ganz Island alleinherrschend
und kommt als lak(j)e (in V-Agd. 21 låja, in Hedm. 17 låkkå) vor allem
im zentralen Westnorwegen: in Hord. und (nur in den åusseren
Gebieten stårker von Zusammensetzungen konkurrenziert) in Sogn
o.F., vor, sonst nur in Streubelegen in V-Agd., im nordi. Rog., in
Valdres und im Tr. (mit Hedm. 17).
Im Far. gilt durchwegs die Zss. rukkulakki (zu rukka f. »Runzel, Falte«,
mit lakki statt laki wohl unter Einfluss des ersten Gliedes2).
In Norwegen ist neben dem Simplex vor allem die Zss. marlake,
-lakje (in Oppl. 22 marlåkå, in Oppl. 14 malåkå, in Oppl. 2; N-Tr.
19 malaka, in Nor dl. 1-3 mallake bzw. bf. mal(l)aføin; zum ersten
Glied vgl. u.) im Gebrauch. Sie erscheint vor allem in S-Møre mit Aus-
låufern in Romsdal und N-Møre und uber Nfj., Sfj. und das åussere
Sogn bis nach dem nordwestl. Hord. (lt. Hord. 32a umgebildet zu
har{d)lake), ferner in S-Helg. mit dem nordlichsten Tr. sowie in
Streubelegen in A-Agd., in N-Rog. und S-Hord. (in Rog. 24 um-
gebildet zu mårlake3), Gbd. - Had. und in Troms, ausserdem (unter
Einfluss des nordi. anschliessenden mangfaldsekk) erweitert zu marlaka-
sekk (bzw. mal(l)ak(k)asekk) in der nordlichen Hålfte von N-Tr. (bes.
1. Charakteristisch ist auch der håufige fJbergang der betreffenden Bezeichnungen
ins Pejorative: so bei norw. marlake Møre o.R. 17a (»skjellsord om ein elendig
kar«); Nor dl. Tjeld. (»fauler Mann«. NO) / isl. marlaki »Fehier«, norw. skit lake
Sogn o.F. 11 {»din skitlake er eit harmfullt og nedsetjande ordelag«).
2. Vgl. jedoch auch den Namen Lokki<Loki (in Lokka tåttur, s. Matras-Djur-
huus, Føroya kvæåi I, S. 365 ff., Kopenhagen 1963) sowie isl. rakkur »gerade,
aufrecht« gegeniiber norw.-schwed. rak. Das vereinzelte rukkulaki Får. 8 ist,
fails iiberhaupt richtig, wohl von laki »Lake« beeinflusst. JM fiihrt in der 1.
Aufl. auch Simplex lakki in der Bed. »Blåttermagen« an, doch ist es in der 2.
Aufl. weggelassen, was zu dem volligen Fehlen im FB stimmt.
3. Nach dem vom gleichen Ort mitgeteilten mår »feingekaute Speise«; vgl. Aasen:
mor m. »Hakkemad, spiselige Dele af Dyrenes Indvolde«.