Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Síða 185
WIEDERKÅUEN
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In Norwegen sind nordlich der genannten Grenze (mit Ausnahme
von Solør - osti. Rom.; s. § 70) die Formen yrte, ørt(e) bzw. [»-],
ort(e) bzw. årt(e), urte im Gebrauch. Diese lassen sich, soweit sich aus
den Angaben im FB ersehen låsst, auf zwei Grundformen zuriickfuhren:
a) unumgelautetes urta, das durch Schreibungen mit u- wenigstens fur
das obere Gbd. (mit Hedm. 15) sicher bezeugt wird2. Auch aus S-Møre
werden meist Formen mit u- mitgeteilt, doch kommen daneben auch ø-
(Møre o.R. 5)3 und y- (Møre o.R. 7b; nebenw- 7a)vor. Dieses Schwan-
ken in der Schreibung sowie die Tatsache, dass in dieser Gegend mit
lautlichem Zusammenfall von altem u und y gerechnet werden muss4,
machen die Zuweisung dieser Belege zur einen oder andern der beiden
Grundformen unsicher.
b) Fur die iibrigen Gebiete, aus denen meist Angaben mit ø- (aus dem
unteren Gbd. jedoch fast nur solche mit y-) vorliegen, ist wohl durch-
wegs mit urspriinglichem yrta zu rechnen5.
Die Annahme der beiden Grundformen urta, yrta stimmt mit den
Angaben 'urte, ørte' bei Aasen und Ross iiberein. Mit Hjalmar
Lindroth6 eine dritte Grundform orta anzunehmen, ist nicht notig, da
die Schreibungen o-, å- aus dem nordi. T r., denen sich auch die einzige
ø-Form aus Schweden (ol Jåmtl. Frostviken) anschliesst, sich durch
die lautgesetzliche Entwicklung von y vor Kakuminal in diesen Gegen-
den7 erklåren lassen.
2. Vgl. Ross NB. V40.
3. Vgl. auch ørte bei Leem.
4. Vgl. Ross NB. XII 5; Larsen, Oversigt S. 80; Søreide, Nordfjordm. S. 22 f.
Genauere Einzelheiten iiber die Entwicklung dieser Laute in der betr. Stellung
lassen sich auch aus den Sammlungen des NMA (StO.) nicht gewinnen.
5. Zu ø in Akersh. 1 vgl. Hoff, Skjetvem. § 149, in Busk. 7 Skulerud, Norderhov
S. 25 ff., in Hedm. - Oppl. Ross NB. VI 61, VIII25 f.; Sørlie, Hedalsm. S. 36 f.
39 ff., in N-Møre - Fosna Ross NB. X 57; Reitan, Vokalavrunding S. 202 f., im
TrøndelagRoss NB. IX 44; Reitan, Rørosm. S. 85, Ålen SS. 21 f. 19; Larsen,
Selbygm. 171 f. Auch in Nordnorwegen kommt ø<u in dieser Stellung kaum in
Frage; vgl. Riksheim.Vefsnm. S. 31; Skånlund, Saltam.S.43f.; Christiansen,
Gimsøym. S. 89 f.; Iversen, Senjenm. § 54. — Zur Schreibung æ in S-Tr. 12 vgl.
Reitan, Vokalavrunding S. 205 (wohl = [c] als Entrundungsprodukt). Ebenso
erklårt sich [åfttre], das lt. Larsen, Selbygm. S. 177 in Selbu (zwischen S-Tr. 17
und 20) vorkommt, durch Entrundung< ørtre<yrtra; vgl. Reitan, aaO. S. 207 f.
(wodurch sich die Erklårung von Lindroth, Studier tillagnade Axel Kock, 1929,
S. 487 durch Kontamination <jåmtl. ydrt(e) + norw. Formen ohne j erubrigt).
6. Studier tillagnade Axel Kock (ANF N.F. 40, Sonderband, Lund 1929) S. 487
und Karte.
7. Vgl. Ross NB. IX 44; Larsen, Oversigt S. 88; J. Reitan, aaO. S. 208 f.