Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Síða 199
HORNSTUMMEL
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norwegen vom osti. A-Agd. bis Solør und ziehen sich von da in
einem schmalen Streifen zwischen umgelauteten Formen und dem junge-
ren lakkhorn (lakker) tiber Gbd. und nordl. Østerd. nach dem Trøn-
delag, N-Møre und Nordnorwegen, wo sie alleinherrschend sind.
Ausser diesen Verschiedenheiten im anl. Konsonantismus, im Stamm-
vokal und in der Endung (bzw. im Genus) zeigt der Typus (k)nyvel in
Norwegen noch einige Umbildungen nach bedeutungsmåssig nahe-
stehenden Wortern:
a) zu snuvel (auch hornsnuvel) in Hedm. 14(a),19; vgl. das Adj. snuvutt,
das Aasen in der Bed. »stumpf« fur Gauld. belegt,
b) zu nuvra f., in Busk. 10 nuvre m. (wohl nach nuvur »tryneknap;
knag eller knap til haandtak i en dør«, das Torp 466 aus Tel. belegt):
im osti. Tel. und in Num.,
c) zu nygla f.n.12: in Nordwestnorwegen (S-Møre, Nfj., Sfj.) mit
dem oberen Gbd., ausserdem an einigen Orten im nordwestl. Hord.,
lt. Ross auch in Sogn, — zu nugle, nugla13: vereinzelt in Romsdal sowie
in Salta (nuggel, nul Nordl. 11 b/c, nul 12a14), wozu wohl auch zwei
Belege mit -y-, -ø-15 aus N-Tr. 11 (m.), 1216, im Anschluss an nygla,
nugla »Bootspfropf«, das lt. Torp 466 moglicherweise selbst durch Kreu-
zung von nyvla und negla entstanden ist17.
75, Hnyfill/(k)nyvel ist ein ausgeprågt westskand. Typus, der sich weder
im Schwed. noch im Dån. nachweisen låsst. Schon in Norwegen reicht
er nicht durchwegs bis an die ostliche Landesgrenze; hier schiebt sich
auf eine långere Strecke vom nordl. Solør und dem eigentlichen Hed-
mark iiber Østerd. (doch im nordl. Østerd. anscheinend ein Stiick
weit durch (k)nuvle unterbrochen) bis Gauld. im siidl. Tr. der Typus
lakkhorn n. bzw. (in Solør und im siidl. Østerd.) PI. lakker dazwischen.
Dieser ist allerdings als junger zu betrachten; er ist mit dem aus Nord-
schweden bezeugten Adj. lakk »lose, schlaff, herabhångend«18 ge-
12. In Sogn o.F. 24(a) nygie m. ?
13. Mask. anscheinend in Møre o.R. 12.
14. Zu nul [nul]<nugla vgl. Skånlund, Saltam. SS. 43.88.
15. u>d ist hier moglich; vgl. zB. uggla>og'gal (N-Tr. 11), yggal (N-Tr. 12) uå.
(NMA).
16. Vgl. auch noch nuglehorn Ro g. 21.
17. Von (k)nubb (vgl. § 75) sind wohl gnubla Møre o.R. 11, honnknøbler S-Tr. 18a
beeinflusst.
18. Vgl. Rietz 390a (Våsterb., Ångml., Medp.).