Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Side 200
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KORPERTEILE USW.
bildet, das wahrscheinlich verwandt oder sogar identisch ist mit norw.
låk, lak »schlecht, gering«19. Primår ist die Zss. lakkhorn', daraus ist
das Simplex durch Kurzung entstanden, wobei Singularform und Genus,
da nur Angaben iiber den PI. vorliegen, ungewiss bleiben20. In lakkerhorn
Hedm. 5 liegt Kreuzung zwischen den beiden Formen vor. Weit ausser-
halb des Verbreitungsgebietes im osti. Norwegen zeigt sich noch ein
Beleg fiir lakkhorn in Troms Målselv21, wo das Wort mit den Kolo-
nisten aus Østerd. im 18. Jh. eingefiihrt wurde (vgl. das Schlusskap.).
Die ubrigen Typen, die in Norwegen im Gebrauch sind, sind im
vorliegenden Zusammenhang von recht geringem Interesse, da sie teils
nicht raumbildend, teils in lokal eng begrenztem Rahmen auftreten, auf
jeden Fail nur in Vergleichen oder in der speziellen Anwendung heute
noch in allgemeinerem Sinn gebrauchter Worter bestehen und deshalb
samt und sonders als jung zu betrachten sind22. Worter von råumlich
einigermassen geschlossenem Auftreten sind:
(horn)knoll m.: an einigen Orten Siidostnorwegens, zu dem in Bm.
und Umgangssprache gebråuchlichen knoil »Knollen (von Pflanzen,
Wurzeln)«23;
knott, knatt m.: ebenfalls an einigen Orten Siidostnorwegens, ver-
einzelt auch in N-Tr., zu ostnorw. knott »Knorren, Knoten«;
spira f.: vor allem in Tel. und dem angrenzenden A-Agd. (hier spir m.
A-Agd. 10), vereinzelt auch in S-Møre und Troms (spir Troms 6),
zu spira »Stamm eines jungen Baumes, Sparren, Balken«, anord. auch
»Stengel, Rohr«, bzw. spir »schmale Spitze«24 (vgl. auch spira f. »weib-
liches Schaf mit Hornern« § 73);
19. Vgl. Torp 367; Hellquist 554 (unter 1. lack); Pokorny I 959; Johannesson,
Et.Wb. 928, wo aber iiberall nar mnd. lak »schlaff, lose« erwahnt wird; um ein
Lehnwort aus dem Mnd. handelt es sich jedoch bei nordschwed. lakk sicher nicht.
Fails dieses wirklich mit norw. lak (låk), isl. lakur, schwed. (e)lak identisch ware,
wåre zur Quantitåtsentwicklung etwa das u.a. bei Larsen, Solør S. 48 erwåhnte
slakk = siak »schlaff«, das allerdings auch nicht regelmåssig entwickelt ist (vgl.
auch Reitan, Ålen S. 7 f. sowiedie durch Aasen bezeugte weite Verbreitung von
slakk in Westnorwegen), zu vergleichen.
20. Die Pl.-Formen -ar,-ir,-ur,-r sind in dem betreffenden Gebiet zusammengefallen;
vgl. Larsen, Solør S. 73; I. Hoff, NTS 19 (1960): 606 f.
21. Mitgeteilt von Troms 6. Der Beleg wurde auf der Karte beriicksichtigt, da er
als Zeuge der Kolonistensprache dieses Gebietes von besonderem Interesse ist
(vgl. § 251).
22. Von den zahlreichen ganz vereinzelten Angaben sehe ich hier ganz ab.
23. Dial. nur in der Bed. »Bergkuppe«.
24. Vgl. auch Bm. spire »Keim, Pflanzenschoss« (NROB II 2026).