Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Side 222
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KORPERTEILE USW.
begrundet, da der ’spælsau’ in diesen Gegenden heute noch (oder
wieder?) vorhanden ist48 und die Ziegenhaltung gerade im Gebiet von
West-Tel. - Røldal (Hord. 9) - Set. heute noch bliiht. Die Hauptursache
muss demnach in einer rein sprachlichen Nivellierung, welcher auch
hale zum Opfer gefallen ist, liegen.
Der Typus spæl ist (im Rahmen der Haustiere) ausserhalb Norwegens
nur noch aus Vårmi. bezeugt49, hat jedoch einen nahen Verwandten in
finnlandschwed. sperel, spiril »sålens (bakre) extremiteter«50, und auch
isl. sperdill, får. sperdil, deren Bedeutung sekundår zu sein scheint,
durfen wir wohl als direktes Zeugnis dafiir, dass er einst auch in den
westlichen Tochtersprachen vorhanden war, in Anspruch nehmen.
86. Heute gilt im Isl. als Spezialwort fur den kurzen, dreieckformigen
Schwanz des islåndischen Schafes vor allem dindill m. Dieses Wort ist
heute vor allem in Siidwest-, Slid- und Ostisland verbreitet51, wåhrend
es im FB aus den Westfjorden und aus Nordisland nur mit Unter-
brechungen und oft mit der Bemerkung, es sei weniger gebråuchlich
als rofa52, genannt wird. Da dieses seinerseits nur in West-, Nord- und
Ostisland vom Schafschwanz gebraucht wird (s. o. § 83), besteht hier
ein allerdings im Westen, Norden und Osten stark verwischter Nord/
Sud-Gegensatz. Nur gelegentlich und fast nie im Nordwesten und Norden
wird dindill auch bei andern Haustieren als dem Schaf verwendet:
bei der Ziege53, vereinzelt beim Schwein54 und beim Hund55. Dagegen
ist es an gewissen Orten (so Isl. 41) auf den Schwanz des Seehundes
beschrånkt. Da auch Cl-Vigf. 100 das Wort nur in dieser Bedeutung
kennt und OH nur Belege in dieser (Jonas Hallgrimsson 1807-45) und
in der Bed. »Biberschwanz« (Rit f>ess isl. Lærdomslistafélags um 1790)
48. Lt. Angaben der Arbeitsstelle von Norsk jordbruksleksikon in Oslo (1960) in
Tel. 2207, A-Agd. 1706, V-Agd. 920, Rog. 3254 Exemplare.
49. Rietz 663 b.
50. Vgl. Vendeli 912 b; Wessman II 295; Torp 701.
51. Es tritt in Isl. 1-5 und 46-76 sozusagen geschlossen auf; nur 57 nennt es nicht.
52. So lt. Isl. 28,32,35,52,56; lt. Isl. 4,38 wird dindill bes. bei Lammern gebraucht.
Lt. Erganzungsaufnahme fur Vidiholl (bei Isl. 45) wird dort der Schafschwanz
durchwegs mit rofa bezeichnet, wåhrend Dr. B.S. allerdings fur die Gegend von
Myvatn und Adaldalur dindill als das Gewohnliche angibt.
53. Lt. Isl. 7,8,48,51,55,60,64,71.
54. Isl. 8,17.
55. Isl. 8.