Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Page 235
GATTUNGSNAME
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bezeichnung geworden. Nach dem FB erscheint es in dieser Funktion
in geschlossener Verbreitung in Westnorwegen von Jæren im Siiden
bis zum westl. und zentralen Trøndelag im Norden, ausserdem in
Gbd. und Valdres mit einem Auslåufer in Hall. Dazu kommen ein
kleines Gebiet in V-Agd. sowie das Gebiet Land — Had. — nordi.
Rom. — westl. Hedmark, wo øyk lt. FB gegeniiber gamp (und hest)
zwar zuriicktritt, wo es aber durch Belege in NMA so gut bezeugt ist,
dass dieses Gebiet als eigentliche Mischzone von øyk und gamp zu
gelten hat38. Dass øyk fruher in, Siidostnorwegen noch weiter ver-
breitet war, zeigen ausser dem vereinzelten Beleg des FB aus Busk. 4
die Angabe bei Wilse 1780 Oyk »Hest« und einige Reliktbelege in
NMA aus Østf. Rømskog; Akersh. 5, Nittedal; Hedm. Eidskog
(sudostl. von Hedm. 1: qik); Busk. Nordre Uvdal. Ausserdem belegt
OS 43 das Wort als Gattungsname fur Nordi. 3, wo es im FB in der
Bed. »altes Pferd, Schindmåhre« (vgl. u.) erscheint.
Wie hest bezeichnet auch øyk manchenorts zugleich das månnliche
Pferd im besondern, doch weist wohl das Fehlen einer Zss. *gradoyk
wie auch die Seltenheit von øyk, gjeldøyk in der Bed. »Wallach« (§ 99)
auf rel. geringes Alter dieser Spezialisierung.
Stårker tritt eine Spezialisierung auf die Stute in Siidnorwegen in
Erscheinung. Øyk wird heute in einem kleinen Gebiet im westl. V-Agd.
und in Dalane ausschliesslich von der Stute gebraucht, doch muss
es in dieser Bedeutung einst in ganz Siidnorwegen (osti. Rog., Agder,
Tel., Busk.) bis zu den heute vereinzelten Belegen Oppl. 6 und Hord.
839 im Gebrauch gewesen sein. Der Beleg Oppl. 6 schliesst sich geo-
graphisch an Belege in NMA aus Busk. 13,15,16 und die durch Aasen
bezeugte fem. Form øykja in Hall. an. Ausserdem belegt OS 43 øyk
»Stute« aus Tel. Vinje (= Tel. 15/16), NO aus Seljord (= Tel. 6)40,
und als øk »Eqva, Hoppe« wird das Wort auch von Bloch, Fyresdal
1698 erwåhnt. Das mask. Genus ist meist auch in der Bed. »Stute«
beibehalten41, doch ist auch — wenigstens ausserhalb des FB — gelegent-
38. NMA besitzt Belege aus Akersh. 9; Hedm. 5 (PI. økjer), Ringsaker (nordwestl.
von Hedm. 6); Oppl. 1,2,4,4a,11, Jevnaker (siidl. von 1), Vestre Toten. Aus
Hedm. Løten (osti. von Hedm. 6) ist das Wort 1743 bezeugt.
39. Fur Hard. wird dies durch Schnabel, Hardanger 1775 bezeugt (s. Indrebø,
Bygdemålsskrifter S. 109).
40. Aus Lindeman, Norske Fjeldmelodier (1853/59) Nr. 39.
41. So ausdrucklich bezeugt durch Aasen; Hellemo, Suldal S. 122 und durch V-Agd.
16; Rog. 4b.