Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Page 270
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PFERD
Umgangssprache (unter Pferdeziichtern, Pferdehåndlern, auch Huf-
schmieden u.dgl.) sehr gebråuchlich sein8.
115. In einem ziemlich grossen Gebiet Ostnorwegens wird indessen
der Hufstrahl mit frosk m. bezeichnet: in ganz. Hedm. ausser Solør -
Vinger, in Toten, Land, im unteren Gbd. und zT. in Valdres sowie
im siidlichsten S-Tr. Dazu kommt ein vereinzelter Beleg aus Sogn o.F.
21a (frausk). Aus Op pi. 7 wird (in Ubereinstimmung mit A asen s
Angabe frjøsk, frøsk — frosk »Frosch« fik Valdres) die Form frøsken
(bf.) mitgeteilt. Nach Angaben in NO kommt fr(j)øsk i.S.v. »Hufstrahl«
auch in Op pi. 8,9 vor. Dagegen zeigt das FB an diesen beiden Orten
die Form tr(j)øsk m.9, wozu noch die schwache Erweiterung trøskje
in Hall. (Busk. 13) kommt.
In beiden Fallen ist von formal entsprechenden Wortern fur »Frosch«
auszugehen: frosk (fr(j)øsk, frausk), das lt. Aasen und Ro s s in ganz
Ostnorwegen ausser Østf. - Akersh. - Busk. - Vestf. - Tel.,
in Hord. und Sogn o.F., im Trøndelag (ausser Namd.) und in
Nordnorwegen gilt, bzw. trosk, trøsk, trausk, das nach den Angaben
bei Aasen und Ross auf Sudwestnorwegen (Agder und Rog.)
beschrånkt ist; vgl. zur Bedeutungsentwicklung engl. frog und griech.
fiazpa/oc; (vgl. u.) in der Bed. »Hufstrahl« sowie wohl auch schwed.
dial. fro »det kottiga i håsthofven«10.
Lt. Torp 801 sind die Formen mit tr- sekundår aus denen mit fr-
entstanden. Dass dies nicht richtig sein kann, zeigt schon das von
Torp selbst erwåhnte engl. thrush »Hufstrahl«, noch deutlicher aber
das isl. Jjrjoskur m., das als genaue Entsprechung zu norw. tr{j)øsk
den Hufstrahl (neben gewohnlichem håftunga\ s. § 117) in einem kleinen
siidislåndischen Gebiet bezeichnet: in V-Skaft. und in der ostl. Rang.
(Eyjafjoll). Wir mussen demnach flir tr(j)øsk von germ. p- ausgehen
und, da wir das Wort nicht von trosk, trøsk, trausk »Frosch« trennen
konnen, auch fur dieses eine andere Herkunft als von frosk usw. anneh-
men. Hjalmar Falk* 11 geht denn auch, sicher richtig, von einer ganz
8. Høie-Tilrem braucht gewohnlich stråle, fugt aber S. 413 kråke in Klammern bei.
9. Oppl. 8 trøsken (bf.), 9 alter trjøsk, trjøsken, junger trøsk. Fur Oppl. Ø-Sl. wird
tr(j)øsk durch Prof. O. Beito, Oslo, in miindlicher Mitteilung beståtigt.
10. Rietz 168b; zu schwed. dial. frd(a) »Frosch« (ebd. 169a). Auch wenn die Bedeu-
tungsangabe richtig ist, ist wohl als Zwischenstufe die Bed. »Hufstrahl« anzu-
nehmen.
11. AaO. S. 66.