Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Page 272
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Num. und Hall. existierte19. Auch die Form fr{j)øsk »Frosch« in
Val dr es scheint dies zu beståtigen, da sie sich kaum anders als durch
Mischung von tr(j)øsk und frosk erklåren låsst. Frosk erscheint in den
librigen germ. Sprachen und im Anord. durchwegs mit dem Vokal
o (u), und die Abweichungen in den heutigen norw. Dialekten sind
deshalb am ehesten durch Einfluss von Synonymen und Bedeutungs-
verwandten (frausk durch Einfluss von anord. frauki »Frosch«, viel-
leicht auch fraudr »Frosch« oder fraud »Schaum«) zu erklåren, wie
umgekehrt wohl als einzige Grundform prjåskr und flir die neben nor-
mal entwickeltem tr(j)øsk bestehenden Varianten eine åhnliche Beein-
flussung anzunehmen ist. In der einstigen Kontaktzone der beiden Typen
in Valdres - Hall. håtten dann im Laufe der jiingeren Entwicklung
frosk {frjøsk) bzw. lopp in der Bed. »Frosch« iiberhandgenommen und
trjøsk wåre nur in der Bed. »Hufstrahl« erhalten geblieben. Auch in
der letzteren Bedeutung wåre aber (falis die Angaben in NO richtig
sind) an den wenigen Orten, an denen es noch bekannt ist, daneben
bereits frjøsk eingedrungen.
116. Die librigen Typen, die in Norwegen im Gebrauch sind, sind im
allgem. jung und wortgeographisch von geringer Bedeutung, weshalb
sie hier nur kurz erwåhnt seien:
a) Die grosste Verbreitung weist ball, auch hovball m., selten balla
bzw. -e f. Op pi. 16b20, hovballe Aker s h. 7, auf. Es schiebt sich im
mittl. und oberen Gbd. und in einem anschliessenden Teil von S-Møre
(im Gebiet um den Storfjorden) zwischen kråka bzw. tr(j)øsk und frosk
hinein. Zu den ausserhalb dieses Gebietes liegenden Belegen aus Akersh.
7 und M ø r e o. R. 20 kommt noch eine Angabe in NO I 393 aus N-H o r d.:
ball »kvik el. kråke under hestehov«. Ball, eigentlich »Ballen, Klum-
pen«, bezeichnet zunåchst allgemein einen rundlichen, fleischigen Kor-
perteil, dann u.a. die Balle am Tierfuss21, spez. den Wulst unmittelbar
iiber dem hintern Teil des Pferdehufs22, und ist von hier aus sicher erst
in junger Entwicklung auf den Hufstrahl iibertragen worden (vgl. auch
19. Wenigstens fur das siidwestlichste Tel. ist dies auch durch Bloch, Fyresdal
1698, S. 35 CTrosk sive Lop, Rana, Padde’) direkt bezeugt.
20. PI. 'ballon'-, vielleicht nur als Bezeichnung der beiden rundlichen Erhohungen
auf der Breitseite des Hufstrahls ?
21. »gangpute på dyrefot«. Schjøtt (s. NO I 393).
22. So hovball Busk. Ål (NO), ebenso fachsprachliches balle (s. Høie-Tilrem S. 361).