Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Síða 302
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RIND
finden sich vereinzelte Belege sogar in N-Tr. 136; Nordi. 11a (stutkalv);
Finnm. 3, lt. OS 43 auch in N-Møre (Tingvoll); S-Tr. 12,14 und
Troms 47. Aber es låsst sich doch aus zahlreichen Belegen ersehen,
dass das Wort nordlich der genannten Linie weniger gebråuchlich ist
als ukse6.
Norw. ukse und stut sind im allgem. vollig synonym. Gelegentliche
Differenzierungen sind grosstenteils peripherer Natur: so nach dem
Alter, wobei stut das eine Mal als Bezeichnung des ausgewachsenen
(Møre o.R. Bud lt. INF9), das andere Mal als Bezeichnung des jungen
Stiers (Hord. 33; Møre o.R. Tingvoll lt. OS 4310) erscheint, vereinzelt
nach dem Gefiihlswert (stut als Kosename in Oppl. 12 lt. OS 43).
Wichtiger ist die Angabe 'stut, kastrert handyr, ogso om ungdyr’
Østf. 4b, da sie sich an ein grosses dån. - siidwestschwed. Gebiet mit
stut »Ochse« anschliesst (s. § 141 f.).
136. In zwei kleinen, ziemlich weit auseinanderliegenden Gebieten des
siidlichen Norwegens erscheint tjor, [føør, føær, føur, føår uå.] m. als
Bezeichnung des Zuchtstiers:
a) in Østf. und Teilen von Akersh. Hier wird das Wort gegemiber
ukse noch deutlich als genuiner empfunden* 11, wåhrend stut wenigstens
teilweise spez. flir das kastrierte Tier gebraucht wird (vgl. § 135),
b) im Siidwesten: vor allem im siidl. und mittl. Rog., teilweise auch
in V-Agd. und im westl. A-Agd., bes. Set. Nach einer Angabe in NO
aus Rog. 5 ist das Wort hier zwar noch durchaus lebendig, aber nach
mehreren Angaben im FB ist es veraltet12 oder doch rel. selten13. Eine
schwache Briicke zwischen diesen beiden Gebieten schlagen die Zssen.
6. Angeblich nur als allgemeines Wort fur »månnliches Rind«, deshalb auf der Karte
nicht beriicksichtigt.
7. Bei der Angabe ’stut er bruka som skjellsord um ein mindre vitug person’ Nor dl.
14 (OS 43) diirfte es sich um den allgemein umgangssprachlichen Gebrauch des
Wortes handeln (vgl. NROB II 2295).
8. So aus den Belegen Hedm. 17 (auf der Karte weggelassen); Hord. 15 (nach allen
drei Gww. in Zusammensetzungen nur ukse!), 28,29; Sogn o.F. 4,11,23,24;
Møre o.R. 10.
9. 'okse kalia me helst stut, når han e vaksinn’.
10. Vgl. Zetterholm 1937, S. 133.
11. So nach den Angaben aus Østf. 4(b),9; Akersh. 3. Auch lt. Østf. 3 ist tjor
gebråuchlicher als ukse, springukse.
12. So in Rog. 7,19, ebenso lt. einer Angabe in OS 43 aus V-Agd. 4.
13. So in V-Agd. 12; Rog. 4,14.