Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Page 324
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RIND
rømpeling, rempling »kalv; halvvoksen dreng«12, dån. dial. rympling,
rømpling, rimpling, rempling, rampling, rumpling »ungt kreatur (paa 1-2
aar); kvie; ungnød; om person som skældsord, især: lille eller ranglet
dreng«13, schwed. dial. rompling (auch rompel) »einjåhriges Pferd«
(Norrland), rumpling »Knabe im Alter von 8-12 Jahren« (Sorml.)14.
Diese bunten, schwer durchschaubaren Vokalverhåltnisse scheinen der
Ansicht Zetterholms15, wonach es sich um ein ndd. Lehnwort handelt,
Recht zu geben, doch ist aus dem Ndd. keine direkte Entsprechung
bezeugt16, wåhrend sich anderseits flir norw. und dån. rempling ein
Ausgangspunkt in norw. dial. ramp m. »gammel, stiv, storknoglet mand
eller hest; gammel eller raatten træstamme« (Aasen, Ross), jiit. rampe
»daarligt stivt græs ua.«17 anbietet18. In jedem Fail durf te norw. rempling,
soweit es iiberhaupt in mundartlichem Sprachgebrauch vorkommt, aus
der Metzgersprache entlehnt sein, wo es (in der Bed. »zwischen 30 und
70-80 kg. wiegendes Rind«19) allgemein gebråuchlich ist, aber wohl
aus dem ålteren Dån. entlehnt sein kann.
b) uks-, okj(e)-tapp m. (lt. Hedm. 9 nur in fjorokstapp, 1-2 J.) ist
in Norwegen bedeutend stårker verbreitet als dies auf Karte 46 zum
Ausdruck kommt. Zeigt die Karte nur einige wenige Belege in Hedm.
und Oppl., dazu einen vereinzelten in Nordi., so låsst sich das Ver-
breitungsgebiet dieses Typus durch die Angaben bei Ross20 und in
NO21 ganz betråchtlich erweitern: es erstreckt sich danach geschlossen
von Sogn - Oppl. - Solør im Siiden bis zum nordi. Helg. im Norden.
Dieser Unterschied zwischen dem FB und den Worterbuchbelegen låsst
sich hochstens teilweise durch Schwund des Wortes in den letzten Jahren
oder Jahrzehnten erklåren22; an vielen Orten scheint es deshalb nicht
12. Kalkar III574, bei Moth (17. Jh.) vrempling »lille menneske« (s. Kalkar IV 875).
13. ODS XVIII 61; vgl. auch Feilberg III 106. Molbech 445 fiihrt das Wort flir
Jtitl. und Fiinen an.
14. Zetterholm 1937, S. 111.
15. Zetterholm 1937, S. 111; im Anschluss an eine etwas unklare Andeutung bei
Torp 557 {rympling).
16. Vgl. Feilberg III 13.
17. Vgl. ODS XVIII 61.
18. Vgl. immerhin nordfries, rompling »einjåhriges Kalb«.
19. NROB II 1061.
20. Fur Sogn o.F. (’N. Berg.’), N-Møre, Gbd.
21. Fur S-Tr. 2,12,20 und Osen; als Beleg fur N-Tr. kann oksetapp in Olav Duuns
På tvert 1909/25 (Beleg in NO) gelten.
22. So erwies die Ergånzungsaufnahme in Foliebu (Oppl. 14) das Wort noch als
durchaus lebendig, obwohl es im FB aus dieser Gemeinde nicht mitgeteilt wurde.